Grosses Kino im kybunpark! Der FCSG spielt gegen Lugano eine schlechte erste Halbzeit und dreht nach der Pause einen Rückstand in einen 2:1 Sieg. Machtwinner ist Christian Witzig, der doppelt trifft.

Aufreger: Ganz klar, Witzig! Seine beiden grossartigen Tore bescheren den Espen einen fantastischen Heimsieg gegen Leader Lugano. Es läuft die 76. Minute im kybunpark als Görtler einen Traumpass spielt. Er chipt den Ball in den Strafraum und Witzig versorgt ihn volley im Netz. Ein Tor wie ein Gemälde. St.Gallen gibt sich mit dem einen Punkt nicht zufrieden. In der Nachspielzeit packt Witzig noch einen drauf. Auf Vorlage von Nsame, der sich damit seinen ersten Assist für Grünweiss gutschreiben lässt, hämmert er den Ball aus rund elf Metern ins Tor. Das Stadion explodiert. Es ist ein denkwürdiger Abend. Trotz Nebel, trotz Kälte, trotz Rückstand zur Pause und trotz Zuschauer-Minus-Rekord. Alles in allem schlicht grossartig!
Makel: Die erste Halbzeit.
Schiedsrichter: Urs Schnyder pfeift solide und liegt fast immer richtig. Einzig die gelbe Karte gegen Betim Fazliji ist komplett falsch. Eigentlich sogar ein Witz.

Gegner: Lugano spielt eine starke erste Halbzeit und lässt die Espen oft dem Ball hinterher laufen. Souverän und eines Leaders würdig nutzen sie ihre erste Chance unter gütiger Mithilfe der St.Galler zur 1:0 Führung. Nach der Pause geraten sie je länger das Spiel dauert desto mehr unter Druck. Schliesslich auch unter die Räder. Ein Ereignis ist dann die Medienkonferenz nach dem Spiel. Mattia Croci-Torti gratuliert, erkürt uns zum Meisterkandidaten und möchte Witzig am liebsten gleich mit ins Tessin nehmen. (siehe weiter unten)
frischer Wind: Mit Lukas Daschner und Jean Pierre Nsame stehen heute die beiden Neuverpflichtungen des Winters erstmals gemeinsam auf dem Platz. Beide zeigen, dass sie dem Team von Enno Maassen gut tun und eine Verstärkung sein können.

FCSG 1879 : FC Lugano 2:1 (0:1)
kybunpark: 13'684 Zuschauer, Schiedsrichter Urs Schnyder
Tore 27. G. Koutsias (Y. Cimignani) 0:1, 76. C. Witzig (L. Görtler) 1:1, 94. C. Witzig (J. Nsame) 2:1.
FCSG Zigi, Okoroji, Vallci, Ambrosius (79. B. Fazliji), Vandermersch (89. K. Faber), Stevanović, Görtler, Csoboth (66. F. Mambimbi), Witzig, Daschner (79. A. Diaby), Geubbels (66. J. Nsame)
LUG Saipi, El, Mai (46. A. Hajdari), Papadopoulos, Cimignani, Mahmoud (79. O. Doumbia), Grgic, Brault-Guillard (79. H. Mahou), Bottani (56. I. Aliseda), Bislimi, Koutsias
Verwarnungen 43. G. Koutsias (Foul), 84. A. Papadopoulos (Dissent),
Bemerkungen St.Gallen mit Watkowiak, Quintillà, Cisse, Yannick, Diaby, Mambimbi, Faber, Fazliji, Nsame (Ersatzbank) und ohne Nuhu, Karlen, Konietzke (alle verletzt), Dumrath, Akolo, Ruiz (alle nicht im Aufgebot). Lugano ohne Zanotti (gesperrt), Steffen, Marques, Maslarov, Przybylko, (alle verletzt), Macek, Pseftis, Ryter, Babic, Mina (alle nicht im Aufgebot).
Einzelkritik
Zigi: Mit einem doppelten «big safe» hält er sein Team in der 32. Minute im Spiel und verhindert die 2:0 Führung der Luganesi. Ganz stark.
Vandermersch: Leitet mit einem kapitalen Fehlpass das Gegentor ein und zeigt sich auch sonst fehleranfällig in Halbzeit eins. Wie das gesamte Team steigert er sich nach der Pause markant.
Ambrosius: Stabil, sicher, aufmerksam. Zeigt eine starke Partie bis zu seiner Auswechslung in der 79. Minute.

Vallci: Auch ihn trifft eine Teilschuld am Gegentreffer, weil er Koutsias, den Torschützen aus den Augen verliert und nicht mehr ins Kopfballduell kommt. Die zweite Hälfte ist in Ordnung.
Okoroji: Läuft und läuft und läuft und sorgt vor allem nach der Pause für viel Dampf auf der linken Seite.
Görtler: Der Captain spielt zum ersten mal in diesem Jahr neunzig Minuten durch und bedankt sich unter anderem mit einem Zuckerpass auf Witzig. Wichtiger Assist zum Ausgleich. Er ist der Leader im Team und liefert grossartig ab.

Stevanovic: Auch er lässt sich in der zweiten Hälfte vom Steigerungslauf der Espen anstecken, gewinnt plötzlich die Mehrheit seiner Zweikämpfe und prüft Luganos Torhüter Saipi mit einem Distanzschuss. Es ist der endgültige Auftakt zur Aufholjagd.
Daschner: Starkes Début des Deutschen. Kann sich mehr als einmal in eins gegen eins Situationen durchsetzen. Seine Standards sind ein Versprechen für die Zukunft. Herzlich Willkommen.

Witzig: Der Mann des Abends. Nach dem fantastischen Tor gegen Lausanne vor eineinhalb Wochen trifft er heute zweimal ähnlich schön. Wahnsinn! Chapeau!
Csoboth: Er fällt ab. Vor und auch nach der Pause. Macht in der 66. Minute Platz für Mambimbi.
Geubbels: Spielt intensiv, geht in viele Zweikämpfe, ist bemüht, bleibt aber glücklos. Für ihn kommt Nsame.
Nsame: «Ein Mann mit Strahlkraft», nennt ihn Trainer Maassen. Er macht ein gutes Spiel, gibt den Assist zum 2:1 und scheint das Team noch stärker zu machen, nachdem es sich schon ohne ihn gesteigert hat.
Mambimbi: Sorgt nach seiner Einwechslung zusammen mit Nsame und Witzig für Wirbel in der Offensive.
Diaby, Fazliji, Faber: Auch sie stehen auf dem Platz, als St.Gallen das Spiel in der Schlussphase dreht und sind Teil eines richtig starken Kollektivs.
Stimmen zum Spiel


Bild: Franz Schefer
Ton: James Wehrli
Text: Marc Baumeler
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