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«Ein gebrauchter Abend und kein gutes Spiel»

gruenweiss.sg

Auch im Dezember 2024 gibt es für die Espen nichts zu holen in Bern. Der FCSG verliert nach einer miserablen ersten Hälfte gegen YB 1:3.

Aufreger: David von Ballmoos, YBs Goalie misslingt in der 23. Minute ein Befreiungsschlag komplett. Er schiesst Cisse an und über Umwege landet der Ball bei Mambimbi, der aus bester Position im Strafraum abziehen könnte. Wäre da nicht Hadjam, der ihm den Ball während der Schussbewegung wegspitzelt. Im Gegenzug fällt das 1:0 durch Darian Males, weil Vallci und Zigi gemeinsam auf die Flanke gehen, sich gegenseitig behindern und den Ball dem Berner vor dem leeren Tor pfannenfertig auflegen. Drei Minuten später prallt ein Ball am St.Galler Strafraum von Konietzke äusserst unglücklich ab. Natürlich steht dort, wo der Ball landet, wieder ein Berner statt eines St.Gallers. Der trifft den Innenpfosten, Zigi rettet spektakulär auf der Linie, schaufelt den Ball zu Itten der auf 2:0 erhöht. Die Art und Weise wie die Tore fallen, passen zur gesamten Leistung der Espen in der ersten Halbzeit (siehe Makel). Nach der Pause agieren die St.Galler besser. Cisse erzielt den Anschlusstreffer und YB beginnt, Nerven zu zeigen. Auch der Platzverweis gegen Yannick nach rund einer Stunde ändert nichts daran, dass der FCSG dem Ausgleich mehr als einmal nahe kommt. Kurz vor Schluss entscheidet Ganvoula mit dem dritten Berner Goal das Spiel. Nächste Niederlage im Wankdof. Weiter gehts am Donnerstag im Tessin. Dort treffen die Espen im Cup auf Bellinzona aus der Challenge League.


Makel: Kaum gewonnene Zweikämpfe, zu wenig Laufbereitschaft, zu wenig Energie auf dem Platz, zu wenig mutig mit Ball. So fasst Enno Maassen das Spiel an der Medienkonferenz zusammen. Zum Schluss meint der Cheftrainer: «Ein gebrauchter Abend und kein gutes Spiel.»

Schiedsrichter: Luca Cibelli macht keine entscheidenden Fehler. Mit gelben Karten gegen YB ist er zu zögerlich und etliche versteckte Fouls an St.Gallern entgehen sowohl ihm als auch seinen Assistenten. Auf den Toiletten im VIP-Bereich des Stadions gibt es Fussballerzitate zu lesen. Eines passt heute ganz besonders. «Was sollen wir uns über den Schiedsrichter beschweren? Wir waren auch nicht besser.»


skurril: Peter Zeidler ruft am Mittag vor dem Spiel an. Er prophezeit den ersten St.Galler Sieg in Bern. Wie gerne hätten wir ihn heute als Nostradamus gefeiert.



BSC YB – FCSG 1879 3:1 (2:0)

Stadion Wankdorf – 29'124 Zuschauer – SR Luca Cibelli (VAR Nico Gianforte).


Tore: 23. Males 1:0, 26. Itten 2:0, 53. Cisse (Witzig) 2:1, 90.+6 Ganvoula (Itten) 3:1.


Young Boys: von Ballmoos; Athekame, Lauper, Benito (Cap.), Hadjam (90.+5 Blum); Males (66. Colley), Ugrinic (81. Niasse), Lakomy, Virginius (66. Ganvoula); Monteiro (81. Imeri), Itten.


St.Gallen: Zigi; Vandermersch, Diaby, Vallci, Okoroji (46. Yannick); Görtler (Cap.), Stevanovic, Konietzke (66. Faber); Mambimbi (46. Toma), Witzig (85. Csoboth); Cisse (85. Akolo).


Verwarnungen: 16. Görtler (Foul), 69. Witzig (Zeitspiel), 83. Itten (Foul), 89. Imeri (Zeitspiel).


Bemerkungen: Young Boys ohne Zoukrou, Chaiwa, Janko, A. Conté, F. Conté, Crnovirsanin, Seiler (alle verletzt), Pfeiffer, Marzino, Bajrami (alle nicht im Aufgebot). St.Gallen mit Watkowiak, Ambrosius, Akolo, Yannick, Faber, Toma, Ruiz, Probst, Csoboth (Ersatzbank) und ohne Quintillà (gesperrt), Nuhu, Stanic, Geubbels, Karlen, Fazliji, Milosevic (alle verletzt), Dumrath (nicht im Aufgebot). – 23. Pfostenschuss von Virginius. – 64. SR Cibelli nimmt nach VAR-Intervention Gelb gegen Yannick zurück und zeigt Rot (Foul).



Einzelkritik


Zigi: Er ist zusammen mit Cisse der einzige, der heute über neunzig Minuten eine gute Leistung auf den Platz bringt. Wobei der Zusammenprall mit Vallci vor dem ersten YB-Goal aber mindestens unglücklich wirkt.


Vandermersch: Über seine Seite wird es weniger oft gefährlich als über links. Das reicht aber noch nicht, um sich vor der Pause positiv hervorzuheben. Wie alle, kann auch er sich in Halbzeit zwei steigern.

Vallci: Prallt in der 23. Minute mit Zigi zusammen, was dann den Berner Führungstreffer zur Folge hat. Ansonsten wirkt er solide und wird mit zunehmender Spieldauer besser.


Diaby: Alles in allem keine schlechte Partie des Innenverteidigers. Er gewinnt einige Zweikämpfe, auch wenn er sowohl Itten als auch Monteiro das eine oder andere Mal ziehen lassen muss.


Okoroji: Zieht eine ganz schwierige erste Halbzeit ein. Lässt sich mal für mal von Males oder Athekame überlaufen, wobei er aber weder von Witzig noch von Konietzke Unterstützung erhält. Bei seinen wenigen Ausflügen nach vorne schlägt er Flanken hinters Tor. Macht zur Pause Noah Yannick Platz.


Görtler: Steigert sich nach der Pause merklich und ist dann an den meisten guten St.Galler Szenen beteiligt. Zudem fasst er das Spiel im Interview treffend zusammen (siehe weiter unten).


Stevanovic: Ordentlich. Lässt seine Übersicht und seine gute Technik einige Male aufblitzen.


Konietzke: Nach dem grandiosen Match von letztem Donnerstag tut auch er sich in der ersten Halbzeit schwer. Viel gelingt ihm nicht. Nach der Pause wird er aber immer besser. Vor dem Anschlusstreffer mit einem Zuckerpass auf Witzig. Weil Yannick Rot sieht, endet auch sein Arbeitstag frühzeitig. Maassen wechselt für ihn mit Faber einen Aussenverteidiger ein.


Mambimbi: Abgesehen von seiner Chance vor dem 0:1 sieht man wenig von ihm. Wird zur Pause ausgewechselt.


Cisse: Macht alles in allem ein gutes Spiel und trifft.


Witzig: Mit Licht (HZ 2) und Schatten (HZ 1).


Yannick: Unglücklicher Auftritt. Kommt eigentlich ganz ordentlich ins Spiel, trifft dann aber in der 64. Minute Males mit gestrecktem Bein am Knöchel. Cibelli schickt ihn nach VAR-Intervention frühzeitig vom Platz.


Toma: Trägt mit Engagement seinen Teil dazu bei, dass die Espen nach der Pause besser aussehen.

Faber: Kommt nach Yannicks Roter Karte auf den Platz und wirkt gegen die schnellen YB-Stürmer oft überfordert.


Csoboth, Akolo: Werden für die letzten zehn Minuten auf den Platz geschickt und können an der Niederlage auch nichts mehr ändern.



Stimme zum Spiel

Bild: Franz Schefer

Ton und Text: Marc Baumeler


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