Das Wankdorf bleibt uneinnehmbar
- gruenweiss.sg
- 30. März
- 3 Min. Lesezeit
St. Gallen verliert mit 0:1 gegen YB – Fassnachts Treffer entscheidet das Spiel kurz nach der Pause.

Der FC St. Gallen zeigt im Berner Wankdorf eine starke erste Halbzeit, spielt athletisch, taktisch und spielerisch auf Augenhöhe mit dem amtierenden Meister – und verpasst es dennoch, sich dafür zu belohnen. Fasnacht nutzt kurz nach der Pause eine der wenigen klaren Gelegenheiten der Hausherren und trifft zum 1:0 – ein Nackenschlag, von dem sich die Espen nicht mehr erholen. Aufreger: Die erste Halbzeit macht Hoffnung: Der FCSG zeigt eine klare Reaktion auf die schwache Vorstellung gegen Lausanne. Die Mannschaft tritt mutig, geordnet und aggressiv auf – und erarbeitet sich die besseren Torchancen. Es fehlt nur das Tor.

Makel: Will man im Wankdorf etwas Zählbares mitnehmen, braucht es neben einer soliden Defensive – die heute zweifellos vorhanden ist – vor allem eines: Effizienz im Abschluss. Die beste Chance vergibt Geubbels in der ersten Halbzeit. Nach dem Gegentor und vor allem nach der Auswechslung von Görtler haben die Espen nicht mehr viele Argumente, um die Niederlage noch abzuwenden. Zudem holt sich der Captain eine Gelbe Karte ab und fehlt am Donnerstag gegen Luzern gesperrt. St. Gallen verliert – und mit dieser Niederlage schwinden auch die Chancen auf einen Platz in den Top sechs.

Schiedsrichter: Fedayi San pfeift tadellos und hält seine Linie konsequent. Man könnte sich zwei, drei zusätzliche Gelbe Karten vorstellen – doch seine Spielleitung bleibt stimmig.
Dass Fassnacht das Siegtor überhaupt erzielen darf, liegt nicht an San, sondern an Urs Schnyder, der dem Berner im Spiel gegen Basel vor zwei Wochen die überfällige zweite Gelbe Karte nicht gezeigt hat. skurril: Auch nach 20 Jahren bleibt es dabei: St. Gallen kann im Wankdorf nicht gewinnen. Die Serie reisst nicht – und wird zur beinahe mythischen Geschichte im Schweizer Fussball.
Fazit: St. Gallen zeigt in der ersten Halbzeit eine starke Leistung, lässt aber die Chancen liegen. Nach dem Gegentor fehlt die Kraft für eine Reaktion. Die Suche nach dem Sieg in Bern geht weiter.

YB – FCSG 1:0 (0:0)
Tor: 47' Fassnacht
YB: M. Keller; Athekame, Lauper, Benito, Hadjam; Ugrinic, Raveloson (85' Camara); Virginius (72' Lakomy), Fassnacht (85' Imeri), Monteiro (46' Males); Bedia (68' Itten)
SG: Zigi; Ambrosius, Stanic, Vallci (81' Csoboth); Vandermersch, Görtler (68' Toma), Quintillà, Daschner, Okoroji; Nsame (68' Akolo), Geubbels (81' Cissé)
Stadion: Wankdorf, 31'500 Fans
SR: San, Zürcher, Antony

Einzelkritik
Zigi: Beim Gegentor machtlos, ansonsten sehr stark. Verhindert mehrfach das 0:2 mit glänzenden Paraden.
Vandermersch: Fleissig, solide, mit wenigen Fehlern – spielt eine ruhige und konzentrierte Partie.
Ambrosius: Seine Rückkehr tut gut. Defensiv stabil, mental präsent – eine echte Stütze.
Stanic: Sticht aus einer insgesamt starken Defensive heraus. Räumt alles ab, gewinnt gefühlt jeden Zweikampf. Ein Leader.
Vallci: Spielt eine ordentliche Partie, wird aber früh verwarnt und hat kurz vor der Pause Glück, nicht mit Gelb-Rot vom Platz zu fliegen.
Okoroji: Tut sich schwer gegen Virginius, ist defensiv oft einen Schritt zu spät. Nach vorne kommt ebenfalls wenig.
Görtler: Mit ihm wirkt das Spiel stabil, strukturiert und überzeugt. Nach seiner Auswechslung fällt die Mannschaft spürbar ab. Quintillà: Zeigt eine solide Leistung, wirkt präsent im Mittelfeld und deutlich verbessert im Vergleich zum Spiel gegen Lausanne.

Daschner: Macht ein gutes Spiel, beteiligt sich aktiv am Offensivspiel und setzt mehr als einmal gefährliche Akzente nach vorne.
Geubbels: Über weite Strecken mit einer überzeugenden Leistung. Läuft viel, fordert Bälle, bringt
Dynamik – doch seine vergebene Grosschance in Halbzeit eins bleibt der bittere Moment.

Nsame: An seiner früheren Wirkungsstätte bleibt er blass. Kann sich nur selten durchsetzen und strahlt kaum Torgefahr aus.
Toma, Akolo, Csoboth, Cisse: Kommen im Laufe der zweiten Halbzeit aufs Feld, können dem Spiel aber keine entscheidende Wendung mehr geben. Stimmen zum Spiel:


Bild: Franz Schefer
Ton: James Wehrli
Text: Marc Baumeler
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