Der FCSG holt in Genf einen hochverdienten Auswärtszähler. Die Espen sind dem Gegner über weite Strecken überlegen, erspielen sich mehrere Chancen und lassen viele davon aus. Albert Vallci sichert seiner Mannschaft spät einen Punkt.
Aufreger: St.Gallen legt gegen ein viel beschäftigtes Servette ein engagiertes, aktives Spiel hin. Reichlich Chancen werden herausgespielt, die Mannschaft tritt dominant und stilsicher auf. Früh erzielt aber Bedia den Führungstreffer für die Genfer. Die Espen drehen weiter auf und sind durch verschiedene Spieler torgefährlich. Quintillà, Fazliji, Witzig und Schmidt bleiben allesamt glücklos. Nach einem Eckball trifft Severins Bein im Strafraum Diaby am Kopf. Weder Schiedsrichter Tschudi noch der VAR ahndet diese Aktion. Im TV ist die Berührung nicht klar zu sehen. Sowohl Tschudi als auch der VAR hätten aber sehen müssen, dass das Genfer Bein zu hoch war. Unsere Meinung ist deshalb klar: Das hätte ein Elfer sein müssen!
Makel: Die letzte Entschlossenheit. Mit 24 Abschlüssen dürfte auch ein Treffer mehr gelingen. Mall zeigte leider auch gegen uns, dass er ein toller Torwart ist. Schade ist auch, dass bei Diabys Abschluss Bedia im Weg steht. Der Ball wäre rein gegangen.
Schiedsrichter: Lionel Tschudi macht abgesehen von der Penaltyszene ein gutes Spiel. Görtler sagt das im Interview auch. Er schätze Tschudi, weil er auch mal meckern könne. Er habe einen guten Draht zu ihm.
skurril: Das Wechselmanagement von Servette-Trainer Weiler lässt viele offenen Fragen zurück. Nach 38 Minuten nimmt er Kutesa vom Platz. Dieser ist bis dahin gut im Spiel aber verwarnt. Er kann es nicht fassen und bleibt auch in der Pause genervt auf der Bank sitzen. Noch härter trifft es Touati: Er tritt in der 58’ für Guillemenot ein und bereits in der 73’ gegen Diba Lele wieder aus. An der PK nimmt Weiler Stellung: Kutesa sei von den St.Gallern immer wieder provoziert worden. Er wollte das Spiel unbedingt zu Elft beenden und Kutesa schützen. Touati habe seine Defensivarbeit nicht zufriedenstellend verrichtet.
abseits: Das Genfer Publikum ist gnadenlos wählerisch. Trotz guten Leistungen im Europacup bleibt das Stadion fast leer. 6500 sind zugegen. Nächsten Dienstag gegen die Rangers wird das Stadion hingegen erstmals seit 2003 bei einem Servette-Spiel mit über 30'000 Fans ausverkauft sein.
Servette FC – FCSG 1879 1:1 (1:0)
Stade de Genève – 6'541 Zuschauer – SR Lionel Tschudi.
Tore: 6. Bedia (Baron) 1:0, 81. Vallci (Möller) 1:1.
Servette: Mall; Vouilloz, Rouiller (Cap., 58. Onguéné), Severin, Baron; Guillemenot (58. Touati, 73. Diba Lele), Cognat, Ondua, Kutesa (38. Douline); Crivelli, Bedia.
St.Gallen: Zigi; Zanotti (77. Sutter), Vallci, Diaby, Schmidt; Görtler (Cap.), Quintillà (87. Stevanovic), Fazliji (77. Möller), Witzig; von Moos (77. Schubert), Geubbels (64. Akolo).
Verwarnungen: 18. Kutesa (Foul), 36. Diaby (Foul), 40. Ondoua (Foul), 93. Witzig (Zeitspiel).
Bemerkungen: St.Gallen mit Watlowiak, Stergiou, Sutter, Schubert, Akolo, Möller, van der Venne, Stevanovic, Ndombasi (Ersatzbank) und ohne Nuhu, Karlen, Guidotti, Okoroji, Lüchinger (alle verletzt/krank), Dumrath, Janitzek, Krasniqi (alle nicht im Aufgebot). – 32. Kopfball von Vouilloz an den Pfosten.
Der Beste
Einzelkritik
Zigi: Die Flugeinlage mit sanftem Ablenken des Balls an den Pfosten nach Vouilloz’ Kopfball verhindert das 0:2. Sonst nicht geprüft.
Zanotti: Lässt beim 0:1 die Flanke zu. Zeigt sich ansonsten sehr clever in seiner Zweikampfführung, zeigt da ein breites Repertoire.
Vallci: Der Beste!
Diaby: Nicht sein Spiel! Wo steht er beim 0:1? Etliche unnötige Fouls und ungewohnte Unsicherheiten. In der 63’ bleibt er einfach stehen, Crivelli übernimmt den Ball. In der 68’ hat er Pech, dass Bedia beim Torschuss im Weg steht.
Schmidt: Beim Kopfball von Bedia machtlos. Scheitert mit seinem Flachschuss an Mall (50’) nach Traumpass von Fazliji. Mit seinem Tempo und Spielwitz eine permanente Gefahr.
Görtler: Fällt in der ersten Stunde vor allem mit einem sehenswerten Absatztrick im Servette-Strafraum auf. Tritt dann plötzlich immer mehr in Erscheinung. Gewinnt wichtige Duelle, findet gute Passwege.
Fazliji: Dynamischer Auftritt. Schöne Aktion nach 5 Minuten, dringt in den Strafraum ein, setzt den Ball aber daneben. Immer wieder viele gute Zuspiele in die Spitzen. Beinahe erfolgreich mit einem Schlenzer in die entfernte Ecke nach einem feinen Pass von Witzig (65’).
Quintillà: Sehr starkes Spiel! Dreh- und Angelpunkt mit zahlreichen guten Ideen. Sein Abschluss innerhalb des 16ers (23’) pariert Mall eindrücklich. Seinen zweiten lässt Mall abprallen – Geubbels und von Moos können beinahe davon profitieren. Muss kurz vor Schluss angeschlagen vom Platz. Ein Krampf oder ein Zwicken am hinteren Oberschenkel zwingt ihn dazu.
Witzig: Chance nach 9 Minuten, Schuss knapp am Tor vorbei. Ansonsten in der ersten HZ zu fehlerhaft. In der zweiten HZ besser im Spiel. Bildet mit Schmidt ein brandheisses Duo.
Geubbels: Stösst immer wieder in gefährliche Räume vor. Sobald er aber den Ball am Fuss hat, wirkt er gehemmt und unentschlossen. Verliert auch zu viele Schlüsselzweikämpfe. Muss so um seinen Startplatz fürchten.
Von Moos: Mit seiner Energie einmal mehr ein Aktivposten. Steter Tropfen höhlt den Stein. Er muss dranbleiben, dann wird er bald mit Torbeteiligungen belohnt.
Akolo: Ersetzt nach 64’ Geubbels. Kann die Bälle vorne besser halten und ideenreich weiterleiten.
Schubert: Ersetzt nach 77’ Fazliji. Leider kam sein Schuss aus guter Distanz (17m) nicht aufs Tor. Kurz vor Schluss hat er gar noch noch die Möglichkeit zum Siegtreffer.
Möller: Ersetzt nach 77’ von Moos. Lenkt den Ball beim Ausgleich entscheidend ab und erhält damit einen Assistpunkt.
Sutter: Ersetzt nach 77’ Zanotti. Sorgt nochmals für etwas Dampf auf rechts.
Stevanovic: Ersetzt nach 87’ Quintillà.
Stimmen zum Spiel:
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