Der FC St.Gallen spielt auswärts gegen den FC Lugano 1:1 Unentschieden. Akolo trifft in letzter Sekunde vom Elfmeterpunkt und lässt die Espen die lange Heimreise mit einem Punkt im Gepäck antreten.
Aufreger: In der Nachspielzeit überschlagen sich die Ereignisse. Lugano erzielt auf Konter das vermeintlich siegsichernde 2:0. Doch dann schaltet sich der VAR ein, weil zuvor Facchinetti im eigenen Strafraum einen Schuss von Akolo mit dem Arm abwehrt. Penalty St.Gallen. Akolo läuft an und verwandelt souverän. Damit wird der zähe und mühsame Nachmittag im Cornaredo doch noch gut und die lange und mindestens so zähe Heimreise für die rund 1000 mitgereisten Fans viel angenehmer, als sie lange befürchten mussten. Die Führung für den FC Lugano erzielt Renato Steffen in der 22. Minute nach einer starken Einzelleistung Alisedas.
Makel: Die St.Galler erspielen sich eigentlich genug Möglichkeiten, doch weil Witzig zeimal nebens Tor schiesst und Görtler seinen besten Abschluss von Luganos Torhüter Saipi abgewehrt sieht, muss heute die Chancenauswertung als grösster Makel erwähnt werden.
Schiedsrichter: Stefan Horisberger leitet die Partie ohne grosse Probleme, sorgt mit einer gelben Karte gegen Peter Zeidler dafür, dass der St.Galler Cheftrainer das nächste Heimspiel gegen Winterthur von der Tribüne aus sehen wird und entscheidet mit Hilfe des VARs kurz vor Schluss der Partie auf Penalty für den FCSG. Der Entscheid ist richtig. In Anbetracht all der gegen St.Gallen gepfiffenen Elfmeter in dieser Saison sowieso. Zudem verhindert Facchinetti mit seinem Arm eine klare Torchance. Akolos gut getretener Schuss wäre ohne diese Intervention aufs Tor gekommen.
skurril: Der Rasen wird vor dem Spiel und während der Pause nicht gewässert. Der Platz ist stumpf und das Spiel auch deshalb sehr schleppend. Unser Eindruck bestätigt Patrick Sutter im Interview zwar nicht. Zum Tessiner Zeitspiel und zur Taktik, knappe Führungen mit aller Konsequenz zu verteidigen, passt der Eindruck aber trotzdem.
abseits: Nicht selten tragen auch hohe Temperaturen zu schleppenden Spielen im Tessin bei. Heute ists in Lugano aber kühler als in der Ostschweiz. Lediglich 16 Grad zeigt die einzige digitale Anzeige im gesamten Stadion an. Hilfreicher wär allerdings eine Matchuhr!
FC Lugano – FC St.Gallen 1879 1:1 (1:0)
Cornaredo – 4882 Fans – SR Stefan Horisberger (VAR Stephan Klossner).
Tore: 22. Steffen (Aliseda) 1:0, 95. Akolo (Handspenalty) 1:1.
Lugano: Saipi; Doumbia, Hajrizi, Hajdari; Espinoza (59. Bottani), Sabbatini, Macek, Valenzuela (59. Facchinetti); Aliseda (79. Amoura); Steffen, Babić (55. Bislimi).
St.Gallen: Zigi; Sutter (74. Kräuchi), Stergiou, Maglica (36. Vallci), Schmidt; Görtler, Quintillà, Witzig (82. Ndombasi); Karlen (46. Geubbels); Guillemenot (74. Akolo), Latte Lath.
Verwarnungen: 13. Hajdari (Foul), 61. Görtler (Foul), 63. Steffen (Foul), 85. Vallci (Foul), 93. Quintillà (Reklamieren), 95. Facchinetti (Hands).
Bemerkungen: Lugano mit Osigwe, Facchinetti, Bottani, Bislimi, Daprelà, Amoura (Ersatz) sowie ohne Celar, Morsoli, Berbić, Mai, Mahou, Nkama, Belhadj, Arigoni, De Queiroz, Stöber. St.Gallen mit Watkowiak, Akolo, Vallci, Schneider, Alves, Kräuchi, Jaćović, Geubbels, Ndombasi (Ersatz) sowie ohne Stillhart, von Moos, Dajaku (gesperrt), Nuhu, Schubert, Kempter, Guidotti (verletzt), Münst, Besio, Dumrath und Cavegn (n.i.A./U21). - 34. Gelb gegen Peter Zeidler (im nächsten Spiel gegen Winterthur gesperrt). - 94. Tor von Amoura nach VAR-Intervention aberkannt, stattdessen gibt es Handspenalty für St.Gallen.
Der Beste
Einzelkritik
Zigi: Wird während neunzig Minuten nur einmal ernsthaf geprüft. Den Schlenzer von Macek wehrt er stark ab.
Sutter: Kämpft sich in die Partie, ist bissig, leistet ein grosses Laufpensum. Dass er lange nicht mehr gespielt hat, merkt man ihm aber logischerweise noch an.
Stergiou: Unauffällige und deshalb solide Leistung des Innenverteidigers.
Maglica: Muss schon in der 36. Minute angeschlagen vom Platz. Er wird durch Vallci ersetzt.
Schmidt: Zu Beginn der Partie steht sein fehlendes Selbstvertrauen im Zentrum. Ballverluste, Fehlpässe und falsche Entscheidungen prägen sein Spiel. Je länger die Partie dauert, desto besser kommt er aber ins Spiel. In der zweiten Halbzeit zeigt er dann einige seiner gefürchteten Flügelläufe, und stellt Lugano damit vor Probleme.
Görtler: Hat in der ersten Halbzeit eine grosse Chance, die er eigentlich gut abschliesst, Saipi aber noch besser abwehrt. Weil Lugano tief steht und das eigene Tor zustellt, sind aus dem Mittelfeld Pässe mit grösster Präzision gefordert. Damit tut er sich wie alle anderen Mittelfeldspieler schwer.
Quintillà: Sein Wirkungskreis wird durch Lugano enorm eingeschränkt. Damit kommt sein Spiel nur wenig zur Geltung. Immerhin gibts heute aber den einen oder andern gut getretenen Standard des Spaniers.
Witzig: Auch er ist Teil des Mittelfeldes. Auch er tut sich oft schwer, ist aber an vielen Aktionen beteiligt und kommt zweimal zu gefährlichen Abschlüssen. Beide Male verzieht er knapp.
Karlen: Seit der schweren Verletzung von Fabian Schubert gleicht die 10er Position einer Baustelle. Daran konnte Randy Schneider vor Wochenfrist ebenso wenig ändern wie Gregory Karlen heute. In der Pause wird er durch Geubbels ersetzt.
Latte Lath: Ist offensiv einer der Auffälligsten auf dem Platz. Gefährliche Abschlüsse fehlen jedoch und ab der 70. Minute werden seine Aktionen weniger.
Guillemenot: Ihm gelingt heute wenig. Ist nach der Verletzung noch nicht voll im Rhythmus. Gedanklich nicht immer auf der Höhe des Spielgeschehens.
Vallci:Kommt im Verlauf der ersten Halbzeit für den angeschlagenen Maglica aufs Feld. Er macht ein gutes Spiel, bleibt fehlerfrei und gefällt mit überzeugender Körpersprache.
Geubbels: Ist bei seinem Teileinsatz über 45 Minuten sehr aktiv. Ist viel unterwegs, wagt sich in Dribblings, hat keine Angst dorthin zu gehen, wo es weh tut. Das heisst, er spielt mutig. Erfolgreich ist es noch nicht.
Akolo: Der Beste.
Kräuchi, Ndombasi: Kommen für die Schlussphase auch noch auf den Platz.
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