Welch ein Saisonauftakt!
- gruenweiss.sg
- 2. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Doppeltes Ausrufezeichen zum Start in die neue Spielzeit: Der FC St.Gallen 1879 gewinnt auswärts beim Vizemeister mit 4:1 (3:1). Vier Stürmertore, eine leidenschaftliche Teamleistung und ein Auftreten, das Lust auf mehr macht.

Aufreger: Vier Tore – vier Mal knipst ein Stürmer. Willem Geubbels bringt die Espen mit einem Doppelpack in Front. Beim ersten Tor profitiert er von einem kapitalen Fehler des Genfer Keepers Frick, beim zweiten steht er nach Görtlers brillanter Vorarbeit goldrichtig. Dann schlägt die Stunde von Alessandro Vogt: Der 19-Jährige trifft in seinem zweiten Startelfeinsatz erstmals in der Super League. Den Schlusspunkt setzt Aliou Baldé mit einem eiskalt verwandelten Elfmeter in der Nachspielzeit. Auch er trifft erstmals im grünweissen Trikot.
Makel: Zwei Wermutstropfen bleiben: Abwehrchef Stanic verletzt sich bei einem rüden Einsteigen von Srdanovic, das nur mit Gelb geahndet wird. Zwar beisst sich Stanic bis zur 76. Minute durch, muss dann aber vom Platz. Auch Captain Görtler verlässt angeschlagen das Feld.
Schiedsrichter: Luca Cibelli leitet die Partie umsichtig. Die Gelben Karten, die er verteilt, sind durchwegs berechtigt. Eine klare, ruhige Linie – stark.
Skurril: Servettes Medienabteilung macht aus St.Gallens Goalie Lukas Watkowiak kurzerhand „Edin“. Der bleibt trotz Namensverwirrung ganz bei sich – und liefert erneut eine fehlerfreie Partie ab.

Fazit: Was für ein Start! Nach dem Heimsieg gegen Basel nun ein klarer Triumph beim Vizemeister – mit vier Treffern, Spielfreude und einem beeindruckenden Selbstverständnis. Am kommenden Samstag wartet der FC Winterthur – der Kybunpark wird aus allen Nähten platzen.
Servette FC – FCSG 1879 1:4 (1:3)
Stade de Genève – 7'289 Fans Tore
11. Minute – 0:1 Geubbels (nach Torhüterfehler von Frick)
18. Minute – 0:2 Geubbels (Vorlage Görtler)
27. Minute – 1:2 Stevanovic
30. Minute – 1:3 Vogt (Im Anschluss an einen Corner)
90.+3 Minute – 1:4 Baldé (Foulelfemeter) Servette FC: Frick – Srdanovic (66. Magnin), Bronn, Rouiller (74. Severin), Baron (72. Pereira Varela) – Fomba, Cognat – Stevanovic, Morandi (46. Antunes), Njo – Guillemenot (66. Jallow)
FCSG 1879: Watkowiak – Gaal, Stanic (76. Vallci), May – Vandermersch, Görtler (77. Mih. Stevanovic), Neziri, Boukhalfa, Owusu (63. Csoboth) – Vogt (63. Baldé), Geubbels (80. Vladi)

Einzelkritik Watkowiak: Als es ihn in der zweiten Halbzeit dringend braucht (81' gegen Antunes), ist er zur Stelle. Auch heute ersetzt er den verletzten Stammtorhüter Zigi tadellos. Beim Gegentor ohne Chance.
Gaal: Spielt erneut eine reife Partie. Zweikampfstark, mit guter Übersicht, sehr präsent.
Stanic: Der Abwehrchef dirigiert mit Autorität, muss aber nach einem rüden Foul angeschlagen raus. Hoffentlich nichts Ernstes.
May: Abgeklärt, ruhig, souverän. Der junge Innenverteidiger bleibt fehlerfrei.
Neziri: Trotz früher Verwarnung spielt er das komplette Match mit Übersicht und Kontrolle. Ein Taktgeber im Zentrum. Chapeau!
Vandermersch: Ruhiger Arbeiter auf der rechten Seite, zuverlässig und stabil.
Owusu: Ersetzt den kranken Okoroji – besonders gegen den Ball sehr stark. Gutes Timing im Pressing mit wichtigen Balleroberungen.
Görtler: Der Captain spielt wie eh und je. Eine Viertelstunde vor Schluss muss er angeschlagen vom Platz. Bis dahin leistet er den Assist zum zweiten Geubbels-Tor, ist der Aggressiv-Leager, den man sich von ihm wünscht und behält auch unter Druck stets die Übersicht.
Boukhalfa: Klar in den Aktionen, stark im Zweikampf, passsicher. Ein echter Gewinn. Komplettiert ein richtig starkes Zentrum.
Geubbels: Doppeltorschütze, viel Bewegung, klare Körpersprache. Setzt ein dickes Ausrufezeichen.
Vogt: Erster Treffer in der Super League. Auch sonst mit starker Leistung – mutig, frech, präsent.
Csoboth: Kommt in Minute 63, bemüht, aber ohne nennenswerte Szenen.
Baldé: Bringt Tempo, Zug zum Tor – und verwandelt den Penalty eiskalt. Toller Joker-Einsatz.
Stevanovic & Vallci: Beide bringen Stabilität in der Schlussphase, sind sofort im Spiel.
Vladi: Feiert in der 80. Minute sein Début für die Espen.

Stimmen zum Spiel
Bild, Ton, Text: Marc Baumeler






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