Der FCSG 1879 holt mit dem 4:3 in Lausanne wettbewerbs-übergreifend den vierten Sieg in Folge. Die Dreifachbelastung macht sich zwar bemerkbar. Trotzdem reisen die Espen mit drei Punkten nachhause.
Aufreger: Trotz einer 2:0 und einer 4:1 Führung ist der Sieg erst mit dem Schlusspfiff in trockenen Tüchern. Immer wieder reagiert Lausanne Sport und zwingt die St.Galler zu sehr viel Defensivarbeit. Auch wenn die Espen nicht ihr bestes Spiel zeigen, gelingen ihnen auch heute wieder vier schöne Tore. Schmidt, Geubbels, Akolo und Cisse heissen die Schützen, die dafür sorgen, dass auch die zweite Englische Woche erfolgreich abgeschlossen wird. Chapeau!
Makel: Wenn man zwanzig Minute vor Schluss 4:1 führt, ist es ärgerlich, wenn zum Schluss noch um den Sieg gezittert werden muss.
Schiedsrichter: Nicola Gianforte pfeifft heute kleinlicher, als das in den ersten beiden Ligaspielen der Espen der Fall war. Er zeigt alles in allem aber eine ordentliche Leistung und liegt mit seinen Entscheiden meist richtig.
skurril: Man würde erwarten, dass ein Cheftrainer in der Super League mit dem Mannschaftscar, allenfalls mit dem eigenen Auto zum Stadion fährt. Nicht so Lausannes Ludovic Magnin. Heute fährt er zwei Stunden vor Spielbeginn mit dem Materialbus vors Stade de la Tuilière und zwar am Steuer. Das ist nicht unsympathisch.
FC Lausanne-Sport – FC St.Gallen 1879 3:4 (1:2)
Stade de la Tuiliere – 6024 Zuschauer – SR Nico Gianforte (VAR Luca Cibelli).
Tore: 1. Schmidt 0:1, 20. Geubbels (Pen.) 0:2, 37. Okoroji (Eigentor) 1:2, 50. Akolo (Toma) 1:3, 70. Cissé (Schmidt) 1:4, 77. Dussenne (Custodio) 2:4, 80. Diabaté (Dussenne) 3:4.
Lausanne: Letica; Abdallah, Mouanga, Dussenne, Poaty (13. Polster); Sanches, Custodio (Cap.), Bernede; Okou (70. de la Fuente), Sene (70. Ajdini), Diabaté.
St.Gallen: Zigi; Schmidt, Vallci, Diaby, Okoroji (62. Yannick); Görtler (Cap., 46. Stevanovic), Quintillà, Witzig (86. Konietzke); Toma; Geubbels (62. Cissé), Akolo (70. Milosevic).
Verwarnungen: 18. Dussenne (Foul), 54. Diaby (Foul), 58. Okoroji (Foul), 75. Vallci (Foul), 79. Toma (Foul), 84. Abdallah (Foul), 84. Bernede (Foul), 88. Muanga (Foul).
Bemerkungen: Lausanne ohne Traoré, Pafundi (beide verletzt), Ngonzo, Fofana, Hottiger, Coyle (alle nicht im Aufgebot). St.Gallen mit Watkowiak, Stanic, Ambrosius, Cissé, Yannick, Faber, Konietzke, Stevanovic, Milosevic (Ersatzbank) und ohne Nuhu, Karlen, Fazliji (alle verletzt), Dumrath, Mambimbi, Duus Möller, Ruiz, Neziri (alle nicht im Aufgebot). – 26. Schuss von Mouanga an die Latte.
Einzelkritik
Zigi: Es ist das erste Saisonspiel, in dem er richtig gebraucht wird. Er hält den Sieg mit etlichen starken Paraden fest.
Schmidt: Bringt das Team mit seinem Sonntagsschuss in der ersten Minute früh auf die Siegerstrasse. Sein Assist zum vierten Tor ist grosse Klasse. Topleistung!
Diaby: Ist vor allem in der ersten Hälfte der Fels in der Brandung und der beste St.Galler. Über neunzig Minuten viel beschäftigt, aber bei den Gegentoren nicht fehlerfrei.
Vallci: Braucht ein wenig, um ins Spiel zu finden und leistet sich den einen oder anderen Fehlpass. Angesichts dreier Gegentore sicher nicht sein bestes Spiel.
Okoroji: Solide Defensivleistung. Nach seiner Auswechslung wirds über seine Seite immer wieder gefährlich.
Quintillà: Bekommt das Mittelfeld nicht so in den Griff, wie sonst. Er tut sich vor allem vor der Pause schwer und verliert den einen oder andern Ball zu viel. In der zweiten Halbzeit spielt er besser.
Görtler: Auch er ist Teil eines St.Galler Mittelfelds, das den Waadtländern meist hinterherlaufen muss. Zur Pause kommt Stevanovic für ihn.
Witzig: Überlässt die Ausführung des Penaltys nach Diskussionen Willem Geubbels, der trifft. Ob das als Assist gilt? Mit zunehmender Spieldauer wird er gefährlicher und sorgt immer wieder mal für Luft.
Toma: Vor der Pause kaum sichtbar. In der zweiten Hälfte dann stark. Cleveres Zweikampfverhalten und herrliche Absatz-Vorlage auf Akolos 3:1.
Geubbels: Trifft (souverän verwandelter Elfmeter), ist fleissig, steht dort wo ein Stürmer stehen muss – auch defensiv. Insgesamt ein erfreulicher Auftritt.
Akolo: Zeigt eine starke Leistung, die er mit einem überragenden Tor krönt. Klasse, mit welcher Souveränität und Ruhe er den Ball aus rund elf Metern in die weite Ecke schiebt.
Stevanovic: Auch ihm gelingt es nicht vollends, das Lausanner Mittelfeld in Schach zu halten. Bringt aber nach seiner Einwechslung physische Präsenz und Zweikampfhärte aufs Feld.
Yannick: Hat nach seiner Einwechslung einen schwierigen Start in die Partie. Hätte vor dem zweiten Gegentor die Gelegenheit gehabt, die Situation zu klären, hält aber den Lausanner Druck mit einer Kerze aufrecht. Steigert sich dann aber.
Cisse: Ist erneut ein starker Joker und erzielt sein erstes Ligator.
Milosevic, Konietzke: Kommen für die Schlussphase auch aufs Feld.
Stimmen zum Spiel
Bild: Manuel Nagel
Ton: Marc Baumeler
Text: James Wehrli, Marc Baumeler
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