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Spektakel endet mit einem Punktgewinn

Aktualisiert: 5. Apr.

Der FC St.Gallen spielt auswärts gegen Lausanne Sport 3:3 Unentschieden. Wunderbar herausgespielte Tore, zwei Teams, die sich nichts schenken und eine höchst fragwürdige Schiedsrichterleistung prägen diesen Donnerstagabend im Stade de la Tuilière.



Aufreger: Was für Tore! Den frühen St.Galler Führungstreffer bereitet Ruiz mit der Hacke vor und Akolo schliesst staubtrocken ins untere rechte Eck ab. Grossartig. In der 24. Minute erhöht Jordi Quintillà ähnlich sehenswert, nach Vorarbeit von Ruiz und Akolo auf 2:0. St.Gallen zeigt eine reife und spielerisch hochklassige erste Hälfte. Einziger Wermutstropfen ist das Anschlusstor durch Dussenne. Zehn Minuten nach der Pause ist Schluss für Quintillà. Er verlässt den Platz für Okoroji. Es folgen schwierige Minuten, bis Peter Zeidler mit einem Dreifachwechsel reagiert. Er bringt Diaby, Milosevic und Toma. Das tut dem Spiel der Espen gut. Sie wirken danach wieder stabiler. Zehn Minuten vor Schluss gleicht Lausanne durch einen abgefälschten Rrudhani-Schuss aus. Im direkten Gegenzug stellt Milosevic mit seinem zweiten Treffer im dritten Spiel für die Ostschweizer auf 3:2. Was dann folgt, lässt einen sprachlos zurück. Nach einem Abschluss von Sène, den Zigi pariert, trifft Diaby den Lausanner noch. Der VAR meldet sich. Warum auch immer. Luca Piccolo schaut sich die Szene am Bildschirm an und entscheidet auf Penalty. Niemand versteht diesen Entscheid. Auch die dreissig Lausanner Fans rund um uns nicht. Rrudhani trifft nochmals und sorgt zusammen mit den Referees dafür, dass die Waadtländer erstmals in dieser Saison gegen die Espen punkten.


Makel: Einen Zweitore-Vorsprung nicht ins Ziel zu bringen, ist natürlich ein Makel. Auch wenn er erklärbar ist.



skurril: Luca Piccolo ist der schlechteste Mann auf dem Platz. Er trifft reihenweise seltsame und fragwürdige Entscheidungen. Bernede checkt beispielsweise Sutter in bester Playoff-Eishockey-Manier weg. Piccolo lässt trotz klarer Sicht auf die Szene weiterlaufen. Wenig später wird aber eine Aktion von Stevanovic abgepfiffen, der seinem Gegner einfach den Ball wegspitzelt. Im Minutentakt fragt man sich, wie diese Schiedsrichter-Leistung zu erklären ist. Besonders bitter für St.Gallen: Gegen Luzern verliert man in letzter Minute zwei Punkte nach einem klaren nicht gepfiffenen Foul an Vallci. Der VAR meldet sich nicht. Heute erhält der Gegner wenige Minuten vor Schluss die Möglichkeit, mittels Penalty auszugleichen. Das Foul ist alles andere als klar, weil es nach der ausgeführten Aktion von Sène passiert. Der VAR meldet sich. Mit vier Zählern mehr auf dem Konto stünde St.Gallen mit 47 Punkten auf Platz vier und hätte sich aus dem Strichkampf schon verabschiedet. Unweigerlich erinnert man sich auch wieder an den unfassbaren Platzverweis von Lukas Görtler im Heimspiel gegen Lugano. Wie sich all diese Fehlentscheide gegen St.Gallen in dieser Saison noch ausgleichen sollen, bleibt schleierhaft. Der beste Spieler des Abends hat dazu eine klare Meinung. Weiter unten im Interview mit Jordi Quintillà.


abseits: Das Stade de la Tuilière entwickelt sich zum liebsten Auswärtsstadion des Espenblogs. Die St.Galler zeigen zum einen hier konstant gute Leistungen. Zum anderen kommentieren Wehrli und Baumeler heute in der obersten Reihe der Haupttribüne umringt von eine grossen Gruppe blauweisser Fans. Es wird gesungen, getanzt, gelacht und dazwischengequatscht. Alles immer sympathisch und äusserst fair. Bei der Penaltyentscheidung schauen alle Lausanner haargenau auf die Bildschirme der TV-Kollegen und kommen unisono zum Schluss: Fehlentscheid. Nach dem Ausgleich erhalten wir zum Trost je ein Bier. Merci beaucoup! So machen Auswärtsspiele richtig Spass.



Lausanne-Sport – FCSG 1879 3:3 (1:2)

Stade de la Tuilière – 7160 Zuschauer – SR Luca Piccolo (VAR Luca Cibelli).


Tore: 7. Akolo (Ruiz) 0:1, 24. Quintillà (Akolo) 0:2, 34. Dussenne (Poaty) 1:2, 78. Rrudhani (Roche) 2:2, 80. Milosevic (Witzig) 2:3, 86. Rrudhani (Pen.) 3:3.


Lausanne: Letica; Giger, Dussenne, Dabanli, Poaty; Pafundi (46. Sanches), Custodio (Cap., 46. Roche), Bernede (72. Labeau); Rrudhani (90.+1 Kablan), Sène, Diabaté (72. Ilie).


St.Gallen: Zigi; Sutter, Stanic (66. Diaby), Vallci, Schmidt; Stevanovic, Quintillà (Cap., 54. Okoroji), Witzig; Ruiz (66. Toma); Akolo (66. Milosevic), Geubbels.


Verwarnungen: 19. Pafundi (Foul), 58. Giger (Foul), 67. Stanic (Zeitspiel), 85. Diaby (Foul).


Bemerkungen: Lausanne ohne . St.Gallen mit Watkowiak, Janitzek, Schubert, Diaby, Toma, Okoroji, Konietzke, Milosevic (Ersatzbank) und ohne Görtler, Zanotti (beide gesperrt), von Moos, Karlen, Mambimbi, Möller, Fazliji, Krasniqi (alle verletzt), Dumrath, Nuhu, van der Venne, Lymann (alle nicht im Aufgebot).






Einzelkritik


Zigi: Bringt sich mehrfach stark ein. In diesem wilden Spiel ist ein guter Torhüter von Nöten. Zigi ist der wichtige starke Rückhalt. Beim Penalty unternimmt er alles, um Rrudhani zu irritieren. Ohne Erfolg.


Sutter: Hat teils Mühe mit dem Tempo seiner Gegenspieler. Trotzdem gelingen ihm auch immer wieder gute Aktionen. Alles in allem ein ordentliches Spiel.



Stanic: Verteidigt bärenstark. Bleibt fehlerfrei. Erhält von Luca Piccolo bei der Auswechlung eine gelbe Karte wegen Zeitspiels. Schade. Damit fehlt er am Sonntag gegen YB.


Vallci: Nachdem ihm in den vergangen Spielen der ein oder andere Fehler unterlaufen ist, gelingt ihm heute eine gute Leistung. Ist besonders bei Defensivstandards sehr oft erfolgreich im Brennpunkt des Geschehens.


Schmidt: Mit einem auffällig manschaftsdienlichen Spiel. Setzt offensiv starke Akzente und ist mit Ball am Fuss eine stete Gefahr für Lausanne. Beim 1:2 ist er machtlos gegen einen heranbrausenden und einen Kopf grösseren Dussenne.


Quintillà: Der Beste


Stevanovic: Fühlt sich neben Quintillà sichtlich wohl, blüht auf und kann seine Pace über neunzig Minuten halten. Sehr gut in der Balleroberung.


Witzig: Lange Zeit fehlerhaft. Schenkt viele Bälle her. Gegen Schluss mit einem schönen Schlenzer knapp am Tor vorbei.



Ruiz: So ist er ein grosser Gewinn für dieses Team. Er nähert sich der Bestform, stopft Löcher, gräbt Bälle aus und ist an den ersten beiden Toren massgeblich beteiligt.


Akolo: Eine grossartige erste Halbzeit. Klar in seinen Aktion. Zielspieler, Ballverteiler, Vorbereiter und Torschütze. Chapeau!


Geubbels: Irritiert zuweilen mit seiner Körpersprache (Hände verwerfen nach 15 Minuten). Trotzdem: Mit seinem Tempo, seiner Präsenz und guten Defensivaktionen ist er wichtig fürs Team. Bitte wieder mehr Torgefahr.


Okoroji: Kommt für Quintillà. Man wünschte sich von ihm gerade in einem solchen Spiel mehr Einfluss.


Diaby: Seine Physis hilft in vielen Szenen. Vor dem Penalty unglücklich. Dürfte aber am Sonntag den gesperrten Stanic adäquat ersetzen.



Milosevic: Dieser Mann hat Klasse und ganz viel Talent. Wie er mit dem Ball umgeht, wie er ihn abschirmt, wie er das Tor sucht und findet. Grandios. Dürfte so noch zu viel Spielzeit bis zum Saisonende kommen und Freude machen.


Toma: Bringt sich ebenfalls gut ins Gefüge ein. Auffälliges gelingt ihm nicht.



Stimmen zum Spiel








Bilder zum Spiel

Bild: Cyriac Schnyder

Text, Ton: James Wehrli, Marc Baumeler




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