Ein teuer bezahlter Punkt
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Ein teuer bezahlter Punkt

Der FCSG zeigt gegen Servette eine starke zweite Halbzeit, spielt das dritte Unentschieden in Folge und beklagt mit Julian von Moos und Emmanuel Latte Lath zwei weitere verletzte Offensivkräfte.

Aufreger: Wieder schlägt die Verletzungshexe zu. Kurz nach dem Ausgleich bleibt Julian von Moos liegen. Wieder ist es der linke Oberschenkel. «Muskulär», sagt Peter Zeidler an der Medienkonferenz nach dem Spiel. Von Moos wird in diesem Jahr kaum mehr zur Verfügung stehen. Auch auf Emmanuel Latte Lath müssen die St.Galler wohl länger verzichten: Schulter ausgekugelt und dabei wahrscheinlich einiges im und um das Gelenk lädiert. So lautet hier die Prima-Vista-Diagnose. Für Latte Lath gehts jedenfalls gleich nach der Partie ins Spital. Den Punkt, den die St.Galler im Duell mit Servette gewinnen, bezahlen sie sehr teuer.


Spielerisch ist vor allem die Anfangsphase der zweiten Halbzeit aufregend. Es ist beeindruckend, mit welcher Entschlossenheit und Energie die Espen den Ausgleich suchen und finden. Der Torjubel erstickt jäh, als von Moos noch vor Wiederanpfiff humpelnd und gestützt vom Platz muss.


Makel: Viel machen die Espen heute nicht falsch. In der ersten Halbzeit müssen sie Servette zu viele Chancen zugestehen, verlieren Fofana vor dem 0:1 etwas aus den Augen und nutzen ihre Möglichkeiten zu wenig kaltblütig. Der grosse Makel ist vor allem resultattechnischer Natur. Von 18 möglichen Punkten konnte St.Gallen aus den letzten sechs Partien lediglich drei gewinnen.


Schiedsrichter: Feday San hat die Partie jederzeit im Griff. Er gehört definitiv zu den besten Referees der Schweiz.


skurril: Auf dem Weg zum Spiel, den Baumeler mit der SBB hinter sich bringt, fährt er am Extrazug der Genfer Fans vorbei. Immerhin: Es fährt einer! Sechs Waggons, zwei davon leer und der Rest halb besetzt. Servette spielt einen guten Fussball und steht in der Tabelle auf Platz zwei. Da wünschte man sich grösseren Support.

abseits I: Nach dem Spiel feiert der Espenblock die Mannschaft – vor allem aber Fabian Schubert, der wieder ohne Krücken über den halben Platz gehen kann. Eine gute Nachricht und ein guter Moment.


abseits II: Der Kampf gegen die Playoffs geht weiter – auch in St.Gallen. Jetzt die Petition auf www.playoffs-nein.ch unterschreiben.



FC St.Gallen 1879 – Servette FC 1:1 (0:1)

kybunpark – 16'679 Fans – SR Fedayi San.


Tore: 41. Kutesa (Fofana) 0:1, 53. Pflücke (Eigentor).


St.Gallen: Zigi; Vallci (73. Sutter), Stergiou, Maglica, Guindo; Görtler (Cap.), Quintillà, Schmidt; Guillemenot, Latte Lath (94. Witzig), Akolo (46. von Moos, 55. Alves).


Servette: Frick (Cap.); Diallo (67. Bauer), Vouilloz, Rouiller, Clichy; Pflücke, Douline, Cognat (82. Valls); Stefanović, Fofana (67. Crivelli), Kutesa (76. Cespedes).


Verwarnungen: 45 . Vallci (Foul), 64. Cognat (Reklamieren), 77. Cespedes (Foul), 91. Douline (Foul), 93. Clichy (Foul).


Bemerkungen: St.Gallen mit Watkowiak, Stillhart, von Moos, Karlen, Kempter, Alves, Sutter, Guidotti, Witzig (Ersatzbank) und ohne Schubert (verletzt), Dumrath, Münst, Schneider, Kräuchi, Besio, Jacovic, Ndombasi (alle nicht im Aufgebot). Servette mit Omeragić, Cespedes, Valls, Bauer, Crivelli, Diba Lele, Baron, Monteira, Dias Patricio (Ersatzbank) und ohne Sawadogo (gesperrt), Antunes, Severin, Behrami, Rodelin, Bedia (alle verletzt/krank), Deana, Magnin, Souare, Camara, Ndema (alle nicht im Aufgebot). - 9. Tor von Guillemenot nach VAR-Konsultation wegen Fouls aberkannt.



Der Beste



Einzelkritik


Zigi: Der Beste.


Vallci: Läuft zum ersten Mal als rechter Verteidiger auf. Bringt offensiv nicht Sutters Pace auf den Platz. Er lässt sich aber auch nicht gross etwas zu Schulden kommen.


Stergiou: Darf überraschend auflaufen. In der ersten Halbzeit gefällt er noch nicht. Er verliert den einen oder anderen Zweikampf zu viel und wirkt mit Ball zuweilen etwas überfordert. Servette steuert die Angriffe über ihn und er gibt ihnen mit einigen Ballverlusten recht. In der zweiten Halbzeit agiert das ganze Team höher. Stergiou ist dann in seinem Element. Die Mehrheit der Konter laufen irgendwann ihm in den Schoss.


Maglica: Ihm fehlt es an Selbstvertrauen, was sich in Kleinigkeiten zeigt. Da mal eine Kopfballabwehr ins Aus, dort mal lieber einen Ball retour statt vorwärts. Steigert sich allerdings im Verlaufe der Partie. Grosse Kopfballchance in der ersten Halbzeit. Ob es reicht für einen Startelfeinsatz in Winterthur?


Guindo: Gefühlt etwas weniger unterwegs, als in den beiden Spielen zuvor in dieser englischen Woche. Trotzdem gute Ausstrahlung und kaum Fehler.


Quintillà: Eine gute Partie, weil sehr fehlerarm. In Erinnerung bleibt auch seine Chance, als er aus grosser Distanz (50 Meter) beinahe Goalie Frick erwischt, der gerade noch zurückkehren kann von einem längeren Ausflug an die Seitenlinie.


Görtler: Assist zum Tor. Kann sich immer wieder einbringen. Wie so oft: Je länger das Spiel dauert, desto auffälliger, dringlicher wird er.


Schmidt: Agiert besonders in der zweiten Halbzeit auffällig dynamisch und mit grosser Ausstrahlung. Als hätte ihm in der Pause jemand die Hand aufgelegt. Erzielt das Tor, das er auch mit viel Tempo zusammen mit von Moos und Görtler einleitet.


Guillemenot: Unauffälliger Auftritt. Erzwingt früh im Spiel ein Tor. Der VAR insistiert. Der Treffer wird nicht gegeben, weil Frick mit der Hand den Ball blockiert, als er draufhaut.


Latte Lath: Da mal ein Dribbling gewonnen, dort mal eine Kopfballverlängerung. Spielte am Mittwoch seit Monaten wieder mal über die volle Distanz. Fehlt heute deswegen etwas die Frische? Zum Schluss fällt er nach einem Foul auf die Schulter. Gut möglich, dass wir ihn erst nach der WM wieder spielen sehen.


Akolo: War gegen Lugano der Beste. In Luzern rackerte er über 90 Minuten. Gegen Servette ist das nun zu spüren. Offensivspieler müssen maximal frisch sein. Akolo ist es nicht. Wohl darum wird er in der Pause ausgewechselt.


von Moos: Kommt zur zweiten Halbzeit für Akolo und ist sofort im Spiel. Er leitet den Treffer ein und sprintet dann bis in den gegnerischen Fünfmeterraum. Irgendwann auf dieser Strecke zwickt es ihm sogleich wieder in den Muskel. Laut Zeidler wird es dieses Jahr nicht mehr für einen Einsatz reichen. Eine grosse Bürde für die Mannschaft!


Alves: Kommt nach 55 Minuten für von Moos. Hat zwei vielversprechende Abschlüsse. Deutet sein Potenzial erneut an.


Sutter: Ersetzt Vallci für die letzten zwanzig Minuten und zeigt, dass er nicht gewillt ist, seinen Platz kampflos herzugeben.


Witzig: In der Nachspielzeit ersetzt er den verletzten Latte Lath für einige Sekunden.



Stimmen zum Spiel:







Bilder zum Spiel

Bilder: Manuel Nagel






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