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Ein Spiel. Ein K(r)ampf! Ein Punkt.

Aktualisiert: 24. Sept. 2023

Mit GC und St.Gallen wollen im Letzigrund zwei Mannschaften Enttäuschungen abschütteln. Auf dem schwer zu bespielenden Geläuf gelingt dies keiner der beiden. Insbesondere die Espen müssen sich ärgern: Dieses GC hätte besiegt gehört! Stattdessen gibts beim 1:1 nur einen Punkt. «Besser als keinen», meint Peter Zeidler.

Aufreger: Das Spiel ist in der ersten Halbzeit zerfahren. Ein Hin und Her ohne grosse Torchancen. Ein Spiel ohne Ballbesitz. Ja, es dürfte auch mit dem Platz zusammenhängen. Die St.Galler trauen sich schlicht nicht, den Ball in gewohnter Weise zirkulieren zu lassen. Aus Angst vor Fehlern.

Bei jeder Grätsche scheint es eine kleine Bodenexplosion zu geben. Grasnarben tanzen durch die Luft. Koordinativ wird jedem Spieler eine Höchst-Anforderung gestellt. Beim Gegentor spielen die Platzverhältnisse allerdings keine Rolle. Zanotti lässt Seko den Ball vom zweiten Pfosten vor das Tor köpfen. Zigi reagiert auf diesen Ball zu zaghaft. Ein Torwart mit seiner Sprungkraft krallt sich den normalerweise. Zum Glück können die St. Galler nach der Pause ihre Hemmungen ablegen. Der Ausgleich ist sehr schön herausgespielt und vor allem hochverdient. Witzig müsste einen seiner zahlreichen Abschlüsse verwerten.


Makel: Die Leidenschaft in der ersten Halbzeit! Wo ist sie? Wenn man der Mannschaft in der ersten Halbzeit zuschaut, vermittelt sie das Gefühl, einfach ein Fussballspiel zu spielen. Und nicht mehr. St. Gallen ist aber ein Club, der sich genau das auf seine Fahne geschrieben hat. Und das muss auch so sein. Eine St. Galler Mannschaft ohne Leidenschaft wird in dieser Liga gegen keinen Gegner auch nur einen Punkt holen. In der zweiten Halbzeit bessert sich auch das.

Schiedsrichter: Stefan Horisberger gerät in dieser Partie nie in den Fokus. Auch für ihn ist der schwierige Platz eine Herausforderung. Immer wieder geraten die Spieler ins Straucheln oder sie rutschen aus. Die Zweikämpfe erhalten daher immer wieder einen illegalen Anstrich. Horisberger lässt sich aber nur selten in die Irre führen.


skurril: Zürich hat nicht nur kein Fussballstadion. Zürich hat in seinem Nichtfussballstadion auch keinen Rasen. Entzieht ihnen die Lizenz für Profifussball! Am Dienstag findet auf dem Acker das Zürcher Derby statt.


abseits: Lukas Görtler sitzt im Stadion. Sein linkes Bein hochgelagert auf dem Nebensitz. Bei ihm sitzt Michael Kempter. Auch er mit hochgelagertem, einbandagiertem Bein. Kreuzbandriss. Auch dabei: Physiotherapeut Eros Parisi. Görtler versprach diese Woche via Soziale Medien der nervigste Patient zu werden. Ungeduldig und fordernd. Noch halten sie ihn also aus.

Im Pauseninterview auf SRF vermisste Görtler übrigens die Leidenschaft!



GCZ – FCSG 1879 1:1 (1:0)

Letzigrund – 6'248 Zuschauer – SR Stefan Horisberger (VAR Sven Wolfensberger)


Tore: 25. Ndenge 1:0, 72. Fazliji (von Moos) 1:1.


Grasshoppers: Hammel; Abels, Tobers, Seko, Ndicka (84. Paskotsi); Corbeanu (78. Shabani), Abrashi (Cap.), Ndenge (84. Laws), de Carvalho (46. Mabil); Morandi, Babunski (68. Fink).

St.Gallen: Zigi; Zanotti, Vallci, Diaby, Schmidt (84. Okoroji); Fazliji, Quintillà (Cap.), Witzig; von Moos, Geubbels (65. Schubert), Akolo (78. Mambimbi).


Verwarnungen: 34. Ndenge (Foul), 76. von Moos (Unsportlichkeit), 76. Abels (Unsportlichkeit).


Bemerkungen: Grasshoppers ohne Kempter, Lonwijk, Meyer, Nigg (alle verletzt). St.Gallen mit Watkowiak, Stanic, Sutter, Schubert, Karlen, Mambimbi, Toma, Okoroji, Stevanovic (Ersatzbank) und ohne Janitzek, Görtler, Guidotti (alle verletzt), Dumrath, Nuhu, Möller, van der Venne, Lüchinger (alle nicht im Aufgebot).





Einzelkritik


Zigi: Beim 0:1 verpasst er die Kopfballhereingabe von Seko und sieht dabei unglücklich aus. Ansonsten hat er keinen einzigen Ball zu halten.

Zanotti: Seine engagierte Spielart stünde noch so manchem Teamkollegen. Er schliesst seine rechte Seite wie ein «Muratore» und zeigt auch nach vorne eine gewisse Initiative, kurbelt immer wieder an.


Vallci: Das Spiel fordert ihn in seiner Defensivkunst nur wenig. Umso mehr fallen seine langen Bälle auf. Neun von zehn erreichen ihr Ziel nicht. Dank seiner Erfahrung und Ausstrahlung ist er für das Team dennoch wichtig.


Diaby: Solider Part in der Innenverteidigung. Ist auch mit seinen Zuspielen auf dem schwierigen Untergrund auf der sicheren Seite. Im Gegensatz zu Vallci riskiert er da weniger. Einmal packt ihn die Jagdlust und er dringt bis zur gegnerischen Grundlinie vor. Warum nicht?!


Schmidt: Spielt eine ordentliche Partie. Ist sowohl mit – als auch ohne Ball im Soll. Muss gegen Ende mit Krämpfen ausgewechselt werden.

Fazliji: Findet lange keinen Bezug zum Spiel, wirkt in seinen Aktionen gehetzt. Das legt sich aber irgendwann und er trifft in der 72. Minute zum Ausgleich. Tut das dann mit bestechender Ruhe, indem er den Ball mit der Innenseite in die Ecke schiebt – durch die Beine eines Gegners.


Quintillà: Startet ins Spiel mit unzähligen Fehlpässen. Sein Spiel stabilisiert sich dann allmählich.


Witzig: Immer wieder Witzig! Erste Chance des Spiels nach 16’. Rutscht bei seinem Schussversuch aber mit dem Standbein weg. Toller Schuss in der 67. Minute, den Goalie Hammel gerade noch entschärfen kann. Die beste Chance vergibt er auf Zuspiel von Mambimbi in der 81. Minute.

Von Moos: Ist bereits in der ersten Halbzeit ein Aktivposten, müsste den Querpass von Fazliji kurz vor der Pause aber versenken. Initiiert den Ausgleich, in dem er den Ball erobert, sich per Doppelpass mit Akolo in eine gute Position bringt, um Torschütze Fazliji zu bedienen. Hat zum Schluss mit Krämpfen zu kämpfen. Spielte seit Monaten wieder einmal durch!


Geubbels: Hilft dem Team immer wieder mit guten Kopfballverlängerungen. Ansonsten gelingt ihm wenig. Weicht nach 65’ Schubert.


Akolo: Findet auf dem Letzigrundrasen nie Tritt. Das erstaunt, scheint er doch sonst einer der koordinativ Begabteren im Team. Ihm gelingt bis auf den Doppelpass beim Tor sehr wenig. Mambimbi ersetzt ihn nach 78 Minuten.


Mit Mambimbi, Schubert und Okoroji werden nur drei Wechsel getätigt. Während van der Venne und Möller nicht im Aufgebot waren, muss Bastien Toma auf seinen ersten Einsatz seit seiner Rückkehr warten.



Stimmen zum Spiel





Bilder zum Spiel

Fotos: Franz Schefer und Manuel Nagel







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