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Ein Schritt in die richtige Richtung

Der FCSG spielt gegen Winterthur 2:2 unentschieden und beendet damit die Niederlagenserie der letzten Wochen. Das ist positiv. Allerdings läuft auch in dieser Partie wieder einiges gegen die Espen.


Aufreger: St.Gallen beginnt dominant und nutzt früh einen Fehler des Winterthurer Goalies zum 1:0. Milosevic erzielt bei seinem Début für den FCSG 1879 bereits in der sechsten Minute seinen ersten Treffer. In der Vereinshistorie wird er dabei nur von Guido und Lässer geschlagen. Guido traf im April 2000 beim 7:1 gegen Luzern bereits in der zweiten Minute. Lässer vor neun Jahren, vier Minuten nach seiner Einwechslung im Spiel gegen den FC Thun. Die Ostschweizer verpassen es dann, einen zweiten Treffer zu erzielen und müssen nach einer halben Stunde das Spieldiktat den Gästen überlassen. Direkt nach dem Seitenwechsel bringt ein langer Ball die St.Galler Defensive in Bedrängnis und Fofana gleicht aus. Witzig fasst sich in der 57. Minute ein Herz, lässt seinen Gegenspieler sehenswert stehen, sprintet übers halbe Feld und spielt einen hervorragenden Pass in den Strafraum, den Toma perfekt zum 2:1 versorgt. Die Zeichen stehen auf Sieg. Aber wieder kann Winterthur reagieren und ausgleichen. Burkart schliesst einen Angriff mit einem satten Schuss in die nahe Ecke ab. St.Gallen steht zu diesem Zeitpunkt mit einem Mann weniger auf dem Platz, weil Zanotti in der 71. Minute unglücklich mit Gelb-Rot vom Platz fliegt. Trotz der zwei verlorenen Punkte ist es ein kleiner aber wichtiger Schritt in die richtige Richtung.


Makel: Quintillà und Görtler fehlen an allen Ecken und Enden. Die Espen müssen das Mittelfeld dem FCW überlassen. Mit Missverständnissen, zu unpräzisem Passspiel und ärgerlichen Ballverlusten machen sie sich das Leben selber schwer. Die Niederlagenserie scheint beim einen oder anderen St.Galler am Selbstvertrauen zu nagen. Mehr als ein zittriger Fuss ist auszumachen. Beide Gegentore könnten zudem verhindert werden. Beim ersten sieht Stanic nicht gut aus. Auch, weil er von Diaby keine Unterstützung erhält. Am Ursprung des zweiten steht ein unnötiger Ballverlust von Stevanovic, bevor Diaby von Burkart vernascht wird.


Schiedsrichter: Feday San liegt in den entscheidenden Szenen richtig und zeigt eine gute Leistung.


bitter: Es passt ins Bild der aktuellen Phase. Schon wieder schlägt die Verletzungshexe zu. Am heftigsten trifft es Neuzugang Milosevic. Er zeigt überragende 30 Minuten und muss dann ausgewechselt werden. Laut ersten Berichten ist es das Sprunggelenk. Er dürfte längere Zeit ausfallen. Geubbels wird von Peter Zeidler nicht aufs Feld geschickt, weil es ihn beim Aufwärmen wieder im Oberschenkel zwickt. Auch das ist keine gute Nachricht.


abseits: Es ist ein richtig unterhaltsames Super League Spiel mit einer würdigen Atmosphäre. Der kybunpark ist bestens gefüllt, die Stimmung grossartig und die Vorfreude auf das nächste Heimspiel bereits jetzt wieder gross.



FCSG 1879 – FC Winterthur 2:2 (1:0)

kybunpark – 18'467 Zuschauer – SR Fedayi San (VAR Sandro Schärer).


Tore: 6. Milosevic 1:0, 46. Fofana (Zuffi) 1:1, 57. Toma (Witzig) 2:1, 77. Burkart 2:2.


St.Gallen: Zigi (Cap.); Zanotti, Stanic, Diaby, Okoroji; Sutter (46. Toma), Vallci, Witzig; Stevanovic (80. Konietzke); Milosevic (34. von Moos, 70. Mambimbi), Akolo (80. Schubert).


Winterthur: Keller; Sidler, Lekaj (Cap.), Arnold, Schättin (74. Burkart); Jankewitz (72. Stillhart), Zuffi; Gantenbein, Di Giusto (72. Schneider), Ltaief; Fofana (86. Corbaz).


Verwarnungen: 49. Zanotti (Foul), 70. Arnold (Foul), 88. Burkart (Foul).


Bemerkungen: St.Gallen mit Watkowiak, Janitzek, Schubert, Geubbels, von Moos, Mambimbi, Möller, Toma (Ersatzbank) und ohne Quintillà, Karlen, Görtler, Fazliji, van der Venne, Schmidt (alle verletzt), Dumrath, Nuhu, Ruiz, Krasniqi (alle nicht im Aufgebot). Winterthur ohne Diaby (gesperrt), Chiapetta, Lüthi, Baroan, Araz (alle verletzt), Abaz, Buess, Turkes (alle nicht im Aufgebot). – 71. Gelb-Rot für Zanotti (Foul).





Einzelkritik


Zigi: Er hält in der ersten Halbzeit einen Zuffi-Freistoss sehr gut. Beim ersten Gegentreffer ist er machtlos. Beim zweiten leider ebenso. An hervorragenden Tage hält er den aber möglicherweise.


Zanotti: Bis zum Platzverweis ist er der beste St.Galler. Überzeugende Körpersprache, Zweikampfstärke und gute Vorstösse in die gegnerische Platzhälfte. Die Aktion, die zur zweiten gelben Karte führt, ist äusserst unglücklich. Er rutscht aus und fällt in seinen Gegenspieler. Er ist den Tränen nahe, als er den Platz verlässt.


Diaby: Mit Licht und Schatten. Viele gewonnene Zweikämpfe und starke Ausstrahlung. Bei den Gegentoren könnte er sich aber besser verhalten.


Stanic: Es ist nicht sein Abend. Er spielt teils abenteuerliche Pässe im Aufbau, unterschätzt die Flugbahn des Balles vor dem 1:1 und strahlt zu wenig Sicherheit aus.


Okoroji: Zeigt eine ordentliche Leistung auf der linken Seite. Lässt wenig zu und schaltet sich immer wieder gut in die Offensive ein.


Sutter: Kann nicht an seinen starken Auftritt von letzter Woche in Basel anknüpfen und macht zur Pause Platz für Toma.


Stevanovic: Er ist sehr aktiv im zentralen Mittelfeld, erobert viele Bälle und hat in Halbzeit eins das 2:0 auf dem Fuss. Die andere Seite der Medaille stellen unnötige Ballverluste dar. Einer davon leitet den zweiten Winterthurer Ausgleich ein.


Vallci: In der Innenverteidigung gefällt er uns besser als heute im Mittelfeld. Kann Quintillà in Sachen Übersicht und vor allem in Sachen Passgenauigkeit nicht vergessen machen.


Witzig: Der Beste.


Milosevic: Bereits beim ersten Ballkontakt sieht man, der kann was! Auf engstem Raum und unter Druck nimmt er den Ball mit der Brust an und leitet ihn danach gekonnt weiter. Er erzielt unter gütiger Mithilfe des ausrutschenden Winterthurer Torhüters seinen ersten Treffer und zeigt auch danach bis zu seiner Verletzung, weshalb man ihn für eine halbe Saison vom VfB Stuttgart ausgeliehen hat. Er hätte der Stürmer sein können, der sofort hilft. Nun fällt er wohl länger aus. Gute Besserung und danke für diese halbe Stunde.


Akolo: Wie er den Ball annimmt, wie er ihn weiterleitet, wie er dribbelt: Auch heute wieder eine Augenweide. Man bekommt während der ersten dreissig Minuten das Gefühl, nicht nur zusammen mit Geubbels, nein auch mit Milosevic könnte das funktionieren.


von Moos: Ersetzt nach einer guten halben Stunde den bemitleidenswerten Milosevic. Braucht nach der langen Verletzungspause natürlich noch etwas Zeit, um wieder in die Gänge zu kommen. Bringt trotzdem einen Abschluss aufs Tor. Leider etwas zu zentral. Dass er in der zweiten Hälfte wieder ausgewechselt wird, hat nicht primär mit seiner Leistung, sondern mit Vorsicht zu tun. Länger gehts noch nicht.


Toma: Zeigt alles in allem eine gute Leistung. Bringt nach seiner Einwechslung dem St.Galler Spiel Passgenauigkeit, Ruhe und Stabilität. Das Tor erzielt er souverän. Chapeau.


Mabimbi, Konietzke, Schubert: Helfen mit, den einen Punkt ins Trockene zu bringen.



Stimmen zum Spiel





Bilder zum Spiel

Bild: Manuel Nagel

Ton, Text: Marc Baumeler, James Wehrli

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