Der FCSG 1879 erreicht im Playoff-Hinspiel gegen Trabsonspor ein 0:0. Das Unentschieden ist bitter, da den Espen nach einer VAR-Intervention das Führungstor kurz vor Schluss aberkannt wird.
Aufreger: Der VAR! Er schaltet sich nach Geubbels vermeintlichem 1:0 in der Endphase der Partie ein. Nach Konsultation der Bilder entscheidet der Schiedsrichter, Trikotzupfer des St.Gallers und annuliert das Tor. Aber der Reihe nach. Zigi hält St.Gallen im Spiel. Grandios was er in Halbzeit eins alles hält, wegfaustet, an die Latte lenkt und damit dem Team sehr viel Sicherheit und Stabilität vermittelt. Die beste St.Galler Aktion vor der Pause hat Akolo in der 30. Minute. Sein Schlenzer streift knapp am Pfosten vorbei. In der zweiten Hälft beisst sich St.Gallen je länger das Spiel dauert, desto besser in der Platzhälfte der Türken fest. Chancen hat vor allem der eingewechelste Csoboth. Reüssieren kann aber keiner der Akteure. Noch bleiben neunzig Minuten im Rückspiel, um sich definitiv für die Conference League zu qualifizieren.
Makel: Die Verletzung von Quintillà ist natürlich suboptimal. In der 34. Minute muss er runter. Er wird durch Stevanovic ersetzt, der das aber gut macht. Ansonsten fehlt in der Offensive das Abschlussglück und die Präzision, um sich eine bessere Ausgangslage zu verschaffen.
Schiedsrichter: Miguel Nogueira, der portugiesische Ref braucht zuweilen sehr lange, bis er sich entscheidet. Falsch liegt er aber selten.
skurril: In Breslau entschied der VAR vor Wochenfrist mehrfach korrekt zu Gunsten der St.Galler. Heute schaltet er sich ein und verhindert einen grünweissen Sieg. Schade. Der Entscheid ist streng, aber wohl nicht ganz falsch.
auch skurril: Nach weit über hundert Spielen endet eine Partie der Espen wieder einmal torlos.
Historie: Als sich der FCSG 2013 letztmals für eine europäische Gruppenphase qualifizieren konnte, spielte man zuhause gegen Moskau im Hinspiel auch nur unentschieden.
FCSG 1879 – Trabzonspor A.S. 0:0 (0:0)
kybunpark – 16'291 Zuschauer (ausverkauft) – SR Miguel Nogueira (POR), VAR André Narciso (POR).
Tore: keine.
St.Gallen: Zigi; Faber, Ambrosius, Vallci, Okoroji; Görtler (Cap.), Quintillà (34. Stevanovic), Witzig (72. Csoboth); Toma (72. Ruiz); Geubbels, Akolo (72. Cisse).
Trabzon: Cakir (Cap.); Tufan, Savic, Denswil, Barisic; Yokuslu (62. Lundstram), Mendy (84. Günes); Visca, Bardhi (73. Canak), Orsic (62. Trézéguet); Destan (84. Dragus).
Verwarnungen: 25. Yokuslu (Foul), 80. Ruiz (Unsportlichkeit), 81. Barisic (Unsportlichkeit), 88. Geubbels (Reklamieren), 90.+1 Görtler (Reklamieren).
Bemerkungen: St.Gallen mit Watkowiak, Dumrath, Stanic, Cisse, Yannick, Diaby, Ruiz, Konietzke, Stevanovic, Csoboth, Milosevic (Ersatzbank) und ohne Nuhu, Mambimbi, Fazliji, Schmidt (alle verletzt), Karlen (nicht im Aufgebot). – 8. Zigi lenkt Schuss von Bardhi an die Latte. – 88. Schiedsrichter annulliert Tor von Geubbels (86.) nach VAR-Intervention.
Einzelkritik:
Zigi: Mann des Spiels! Grossartig was er vor allem vor der Pause alles zunichte macht. Chapeau!
Faber: Macht eine gute Partie auf der rechten Seit und ersetzt den verletzten Isaac Schmidt tadellos.
Ambrosius: Bärenstark! Zeigt grandiose Tacklings, gewinnt viele Zweikämpfe und strahlt sehr viel Sicherheit aus.
Vallci: Auch er verteidigt heute magistral und ist stets Herr der Lage in der Innenverteidigung.
Okoroji: Was Faber auf der rechten Seite zeigt, liefert er auf links ab.
Quintillà: Wirkt topmotiviert und hochkonzentriert bis zu seiner frühen, verletzungsbedingten Auswechslung. Gute Besserung.
Görtler: Bereits in der Startphase peitscht er nach einem erfolgreichen Tackling Mitspieler und Publikum an. Bringt sehr viel Energie auf den Platz und führt die Mannschaft an. Beste Saisonleistung!
Witzig: Spielt einen soliden Part im linken Mittelfeld. Die ganz grossen Szenen fehlen auch heute Abend. Macht in der 72. Minute Platz für Csoboth.
Toma: Vertendelt in der siebten Minute einen Ball, was beinahe zum Gegentreffer führt. Steigert sich danach, ohne dass ihm entscheidende Pässe oder gar ein Tor gelingen würde.
Geubbels: Nicht nur wegen seines Tors, das leider vom Schiedsrichter kassiert wird, ein Gewinn. Strahlt Gefahr aus, arbeitet gut gegen Ball und zeigt, dass er sich in Topform befindet.
Akolo: Wie er Bälle an- und mitnimmt, wie er sie abschirmt. Das alles ist eine Augenweide. Richtig gefährlich wirds heute aber nicht.
Stevanovic: Ersetzt Quintillà ab der 34. Minute und zeigt eine Topleistung.
Csoboth: Kommt nach seiner Einwechslung zu zwei starken Abschlüssen, die aber beide deutlich am Tor vorbeiziehen.
Ruiz: Ersetzt nach 72 Minuten Bastien Toma und bringt sofort Energie und Routine ins Spiel. Guter Auftritt.
Cisse: Auch er kommt in der zweiten Halbzeit aufs Feld.
Stimme zum Spiel
Bild: Franz Schefer
Ton: Ralph Weibel
Text: Marc Baumeler
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