Vor einem Jahr wechselte er vom FCSG zum FC St.Pauli in die zweite Bundesliga. Nach einer schwierigen Saison kehrt der Rheintaler zurück zu den Espen und unterschreibt bis 2027.
Zwischen 2019 und 2022 absolvierte Betim Fazliji als defensiver Mittelfeldspieler und Verteidiger 87 Spiele für den FC St.Gallen. Im letzten Sommer wechselte er dann zu St.Pauli wo er insgesamt 19 Spiele absolvierte. Meistens waren es lediglich Teileinsätze. Wir haben mit Tim Eckstein vom St.Pauli Fanblog «MillernTon» über Fazlijis Jahr in der 2. Bundesliga gesprochen.
Moin Tim. Nun kehrt Betim bereits nach einer Saison wieder zurück in die Schweiz. Wie habt ihr ihn währen des Jahres bei Euch im Norden erlebt?
Als einen ruhigen, fokussierten und spielerisch sehr talentierten Fußballer, der aber die gesamte Saison über mit den Ansprüchen der 2. Bundesliga und seiner Rolle im Team Probleme hatte.
Woran lag es deiner Meinung nach, dass sich Betim in St.Pauli nicht richtig durchsetzen konnte?
Vermutlich weil er immer zur falschen Zeit am falschen Ort war. Das fing schon vor der Saison an, denn er stieß erst sehr spät in der Vorbereitung zum Team, einen Tag vor dem Saisonstart. Als er dann da war und mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen wurde, konnte er sich auch deshalb nicht sofort freischwimmen und der FC St. Pauli hatte sowieso Probleme im gesamten Team. Zum Ende der Hinrunde, als mit David Nemeth und Jakov Medic gleich zwei Innenverteidiger ausfielen und er etwas besser ins Team fand, sorgte er selbst dafür, dass er am falschen Ort war: Aufgrund einer Tätlichkeit wurde er im November für drei Spiele gesperrt. Das Schlimmste daran war für ihn, dass diese Sperre auch zum Start der Rückrunde Ende Januar noch galt. Der FCSP reagierte auch darauf indem Karol Mets ausgeliehen wurde. Ein ganz anderer Spielertyp, der sehr viel besser mit den Ansprüchen in der 2. Bundesliga zurechtkam. Zudem war Medic schneller als erwartet wieder fit. St. Pauli startete dann mit zehn Siegen in Serie in die Rückrunde und es gab keinen Grund für Neu-Trainer Fabian Hürzeler etwas an der Aufstellung zu verändern. In der Folge kam Fazliji also nur noch sporadisch zum Einsatz und am Saisonende stand er nichtmal mehr im Kader. Sportchef Andreas Bornemann erzählte kurz nach der Saison, dass Fazliji sehr deutlich den Wunsch äußerte den Verein wieder zu verlassen.
War es denn aus St.Pauli-Sicht ein «Fehltransfer»?
Nein, eher nicht. Es war ersichtlich, warum der FCSP ihn verpflichtet hat. Seine Stärken am Ball haben dem Team durchaus in einigen Momenten helfen können. Aber es haben sich vermutlich alle Seiten mehr von diesem Transfer erhofft. Immerhin kam er als Leistungsträger eines Top-Teams aus der Schweiz zum FCSP, daran sind sicher auch Erwartungen und Ansprüche geknüpft gewesen. Die hat er nicht erfüllen können. Ich bin aber sicher, dass er trotzdem einiges für sich selbst mitnehmen kann aus der Saison und mit etwas mehr Selbstvertrauen wieder zu richtig guten Leistungen fähig sein wird.
Er freue sich, wieder Teil der grünweissen Familie zu sein lässt sich Fazliji in der Mitteilung des FCSG zitieren und Alain Sutter sagt an selber Stelle: «Dass Betim zurück in die Heimat kommt und einen langfristigen Vertrag unterzeichnet hat, freut uns sehr. Er kennt die Organisation bestens und wird sich schnell wieder eingewöhnen.»
Betim: Herzlich Willkommen zurück in der Heimat!
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