Am Samstag treffen die Espen im Letzigrund um 18:00 Uhr auf den Grasshoppers Club Zürich. Im letzten Spiel vor der zweiwöchigen Länderspielpause ist eine Reaktion auf die Niederlage gegen Lugano gefordert.
Die Espen: Die 2:3 Heimniederlage vom vergangenen Samstag steckt noch in den Knochen. Es ist nicht primär das Resultat, sondern es sind vor allem einige Begleitumstände, die bei vielen Fans Fragen aufgeworfen haben. Die resignative Körpersprache einzelner Spieler, der Funke, der für einmal weder von der Mannschaft aufs Publikum noch umgekehrt gesprungen ist und die Tatsache, dass der FCSG in diesem Jahr die schlechteste Punkteausbeute der gesamten Liga aufweist. Der Schwung aus dem Herbst, als sich St.Gallen vor allem zuhause immer wieder in einen Flow spielte, als man Spiele auch nach Rückständen noch erfolgreich gestalten konnte und als der kybunpark mehr als einmal in Freudentaumel getaucht wurde, scheint weit weg. Dieses Selbstverständnis ging verloren. Erklärungen dafür gibt es zahlreiche. Welche der Wahrheit am nächsten kommen, ist schwierig zu beurteilen und hängt wohl wie immer stark von der jeweiligen Perspektive ab, aus der die Krise betrachtet wird. Schön zu reden, gibt es allerdings nichts. Der FCSG braucht dringend Punkte, wenn er sein Meisterschafts-Saisonziel erreichen will. Der Strichkampf ist in vollem Gange und St.Gallen kämpft mit Zürich, Luzern und Winterthur um die drei freien Plätze in der Champions Group. Positiv stimmen kann einen, dass es beileibe nicht die erste Resultatkrise ist, aus der Peter Zeidler und sein Team finden müssen. Bis dato ist das jeweils immer gelungen. Positiv auf sich aufmerksam machen, konnten zudem Geubbels und Akolo, die am letzten Samstag beide wieder mal getroffen haben. Gut auch, dass die Verletztenliste Woche für Woche kürzer wird. Lukas Görtler hat gegen Lugano bereits eine halbe Stunde gespielt. Gut möglich, dass es dem Captain gegen GC für eine Startelfnomination reicht und mit den Grasshoppers wartet ein nicht so formstarker Gegner, wie das mit Lugano und Servette zuletzt der Fall war. Es gibt also durchaus Vorzeichen, die einen optimistisch nach Zürich reisen lassen.
Der Gegner: GC befindet sich nicht im Strich- sondern im Abstiegskampf. Nur dank der etwas besseren Tordifferenz liegen sie nicht auf dem Barrageplatz – knapp vor Lausanne-Sport. Wie lange die neuen Besitzer aus Los Angeles noch Geduld mit Bruno Berner zeigen, ist fraglich. Es mehren sich die Stimmen, die behaupten, bei einer Niederlage gegen St.Gallen sei ein Trainerwechsel unumgänglich. Es scheint also auch für die Zürcher ein Art Spiel der letzten Chance – mindestens wegweisend dürfte die Partie für beide Teams sein.
Die Geschichte: Die letzte Begegnung im Letzigrund verlief für die Ostschweizer suboptimal. Zwar konnte man einen Punkt aus Zürich entführen, aufgrund der Spielanteile, des Verlaufs und der Chancen hätten es aber drei sein müssen. Zu allem Übel verletzte sich Lukas Görtler in dieser Partie so schwer, dass er danach wochenlang nicht mehr spielen konnte.
Die Medienkonferenz: Weil das Mediencenter im kybunpark umgebaut wird, gibt es diese Woche keinen livestream von der Konferenz vor dem Spiel.
Bild: Franz Schefer
Text: Marc Baumeler
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