Nach einem durchzogenen Start gerät die FCSG-Frauenequipe gegen Rapperswil-Jona in Rückstand. Dank einem Doppelschlag innert zwei Minuten kann das Team von Marisa Wunderlin eine Niederlage im Olma-Match jedoch abwenden. Eva Bachmann verwandelt kurz vor Schluss einen Foulpenalty souverän zum 3:1 Schlussresultat. Die Ostschweizerinnen können mit diesen drei Punkten Platz fünf verteidigen.
Aufreger: Nach knapp zwanzig Minuten tauchen die Gastgeberinnen ein erstes Mal so richtig gefährlich im gegnerischen Strafraum auf. Franziska Gaus schliesst ab, der Ball geht nur knapp daneben. Schade, der müsste eigentlich rein. Und das Heimteam powert weiter. Nur zwei Zeigerumdrehungen später zirkelt Eva Bachmann einen Schuss aufs Tor. Die Torhüterin der Rapperswilerinnen streckt sich, kommt mit den Fingerspitzen noch an den Ball und lenkt diesen knapp über Latte. Und es ist weiterhin Eva Bachmann die für die Grosschancen zuständig ist. Wenige Minuten später steht sie wieder vor Plöchlinger. Doch noch immer will der Ball nicht rein. Die Wende kommt nach der Pause mit der Einwechslung unserer Nummer 21. Nur fünf Minuten braucht Fabienne Dörig. Sie legt sich den Ball zurecht und trifft mit einem Distanzschuss zum Ausgleich. Wow – was für ein Traumtor der Jokerin. Beflügelt von ihrer Mitspielerin schiesst Eva Bachmann «Grünweiss» zwei Minuten später in Führung. Das zweite Tor fürs Heimteam und das zweite Tor nach einer Vorlage von Noa Schärz. Kurz vor Schluss wird Bachmann im Strafraum noch von den Beinen geholt. Den Penalty tritt sie gleich selber und verwandelt gekonnt zum 3:1 Endstand.
Makel: Einmal mehr sind es die ersten 45 bis 60 Minuten des Spiels. Die St. Gallerinnen sind bemüht und dennoch resultiert nichts Zählbares. Zu oft ist das Zuspiel zu ungenau und der letzte Pass kommt nicht an. Mehr als einmal stossen die Gästinnen mit einem enorm schnellen und gefährlichen Konter zu Nadine Böhi vor, die heute das Tor der Espinnen hütet. Und so gehen die St. Gallerinnen vom Zürichsee in der 38. Minute nicht unverdient in Führung. Es zieht sich wie ein Faden durch die Spiele der grünweissen Equipe, dass die erste Halbzeit eher bescheiden ist.
Schiedsrichterin: Die «Week of the Referees» ist noch nicht vorbei. Entsprechend betreten auch dieses Wochenende die Schiedsrichterinnen den Platz erst nach den Spielerinnen. Unter Applaus der Teams und Zuschauenden und wertschätzenden Speaker-Worten des Respekts. Das Spiel selbst verläuft ohne grosse Herausforderungen für die Unparteiischen. Die Grösste hat die Linienrichterin auf der Tribünenseite. Durch den starken Regen ist ihr Laufbereich sehr matschig und rutschig. Ein Glück, dass vor vielen Jahren die Stollenschuhe erfunden wurden.
abseits: Die Spielerinnen betreten den Rasen heute zusammen mit Juniorinnen des FC Au-Bernecks sowie Menschen mit einer Beeinträchtigung von Insieme das Spielfeld. Schön zu sehen, dass alle trotz strömendem Regen mit einem Lachen zurück auf die Tribüne laufen. ortgesellen sie sich zu einer grünweissen Fanschar sowie ein wenig Fussballprominenz. Der aktuelle FCSG-Trainer Peter Zeidler sowie der frühere FCSG-Spieler und Trainer Roger Hegi, wohnen dem Match bei.
skurril: Es ist kühl im Espenmoos und der eine oder andere Fan bleibt vermutlich deshalb lieber in der Degustationshalle der Olma. Das Erscheinen wird heute aber nicht nur mit einem Sieg, sondern auch mit einem kleinen Pausenprogramm belohnt. Die Ostschweizer Comedians Sepp Manser und Fabian Rütsche zeigen auf dem heiligen Espenmoos-Rasen einige Kunststücke mit dem Fussball. Oder sie versuchen es zumindest. Besser gelingen die Kunststücke den beiden Zuschauern, die von Rütsche und Manser zu einer Challenge herausgefordert werden.
FC St. Gallen 1879 – FC Rapperswil-Jona 3:1 (0:1) Stadion Espenmoos, St. Gallen – 307 Zuschauer – SR Leonora Ismaili
Tore: 38. Schärer 0:1, 66. Dörig 1:1, 68. Bachmann 2:1, 87. Bachmann 3:1 (Penalty)
St. Gallen: Böhi, Batliner (74. Colombo), Christen, Brunner, Baumann (74. Glanzmann), Bernet, Gaus (88. Hafizovic), Aeberhard, Risch (61. Schärz), Bachmann, Ess (61. Dörig)
FC Rapperswil-Jona: Plöchinger, Frischknecht (85. Kleinlercher), Rochaix, Süry, Schärer, Busin (69. Markovic), Matsushita, Klucker, Spieser (85.Sedman), Rexhepi (63. Meister), Stoob (85. Widmer)
Verwarnungen: 63. Batliner (Reklamieren), 90.+4 Glanzmann (Foul)
Bemerkungen: St. Gallen ohne Wyser, de Freitas, Bischof, Bollmann, Brecht, Hefti, Schefer, Weber
Einzelkritik
Böhi: Dirigiert die Mannschaft von hinten.
Batliner: Viel Zug nach vorne. Spielt gute Pässe.
Christen: Ist stets anspielbar und hält hinten dicht.
Brunner: Sucht die Zweikämpfe und läuft viel.
Baumann: Drang nach vorne. Auf beiden Seiten präsent.
Bernet: Die Kapitänin kämpft für zwei.
Gaus: Setzt offensiv gute Akzente.
Aeberhard: Mehrere gute Topchancen, leider heute ohne Torerfolg.
Risch: Eher unauffällig, zeigt aber grossen Einsatz.
Bachmann: Matchwinnerin!
Ess: Ihr fehlt heute das Abschlussglück.
Dörig: Mit Traumtor eine Bewerbung zum Tor des Monats abgegeben.
Schärz: Kämpft und ackert, ein Trikot – mehr braun als grün – ist Zeuge davon.
Colombo und Glanzmann: Kommen zu einem Teileinsatz und fügen sich prima ins Team ein.
Hafizovic: Kommt für die letzten paar Minuten.
Stimmen zum Spiel
Bilder zum Spiel
Bilder: Cyriac Schnyder
Text: Kevin Friedauer
Ton: Pascal Baumann, Patrick Erismann
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