Berauscht gegen die Hoppers
- gruenweiss.sg
- 23. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Okt.
Die ganze grünweisse Kommune freut sich auf das Duell vom nächsten Samstag im Kybunpark um 18 Uhr. Nach dem vereinshistorischen Auswärtssieg gegen YB soll GC grad zur richtigen Zeit vorbeikommen. Eine gefährliche Haltung, wie wir finden.

Ausgangslage: Gerade fühlt sich alles so leicht an. Was soll einem nach einem Sieg in Bern noch in die Quere kommen? «Wird St.Gallen jetzt Meister?», fragt der BLICK. Die ganze Ostschweiz will die grünweissen Helden vom letzten Sonntag endlich wieder zu Hause spielen sehen. Drei lange Wochen ist es her. Der Auftritt gegen YB hat schweizweit für Aufmerksamkeit gesorgt. GC fühlt sich da grad wie der richtige Gegner an. Ein proppenvoller Kybunpark wird genau das ausstrahlen. Das neue GC allerdings mag exakt diese Ausgangslagen. Die Partie hat das Potenzial, grosse Enttäuschungen auszulösen. Vorsicht ist geboten.
Der Gegner: GC scheint besser als die vergangenen Jahre. Alain Sutter hat das Kommando übernommen. Mit Gerald Scheiblehner dirigiert ein interessanter Österreicher das junge Ensemble. Die Erzählung erinnert an die Anfänge der Hüppi-Ära in St. Gallen: wenig Mittel, junge Talente fördern, Spielern eine Chance geben, die andernorts durch die Maschen fielen. Tabellarisch stehen die Hoppers mit dem 9. Platz erneut in der Barragezone. Der Rückstand auf Platz 6 ist mit 4 Punkten überschaubar. Vor allem ist der Abstand zum Letzten gross genug. Das aktuelle GC bringt Zähheit und eine klare, mutige Spielweise auf den Platz. Es verlor nie höher als mit einem Tor Unterschied. Im Team ist mit der Bayern-Leihgabe Jonathan Jensen ein Ausnahmekönner am Werk und mit Ex-St.Galler Diaby wurde die Defensive gestärkt. Dieser fehlte zuletzt verletzt. Des Weiteren muss GC wegen Sperren auf Plange und Decarli verzichten. Zudem hat sich der Bischofszeller Abrashi erneut verletzt und fällt mehrere Wochen aus.

Die Espen: Im Wankdorf waren Überzeugung, Unnachgiebigkeit und Einheit zu sehen. Es hallten Einzelleistungen wie diejenigen von Zigi, Gaal, Neziri, Boukhalfa und Görtler nach. Im Vergleich zu anderen Jahren – insbesondere zu Zeidlers Zeit – schien auch die Regulierung der Emotionen optimal. Klar, beim Siegestreffer jubelten die Spieler, angeführt von Torschütze Görtler sehr ausgelassen. Ikonischer Sprint, Kick gegen die Eckfahne, Sprung über die Bande, feiern mit der Kurve. An der Seitenlinie war Trainer Maassen auffällig ruhig. Er sprintete nicht wie Frick übers halbe Feld und da war nicht mal ein Schrei. Man könnte das so deuten, dass dieser Sieg eben nicht im Übermass auf Emotionen fusste, sondern ganz viel Nüchternes in seinem Ursprung hatte. Man darf nun gespannt sein, wie das Team gegen GC auftritt. Einen Gegner, der trotz niedriger Qualität und weniger Punkten, zu den gesunderen zu gehören scheint.
Prognose: St.Gallen nutzt den Rückenwind und erkämpft sich einen 3:1 – Sieg.
Bild: Cyriac Schnyder, Patrik Magalhaes
Text: James Wehrli






Kommentare