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Unglücklich und unnötig

Der FCSG verliert im St.Jakob-Park gegen den FC Basel mit 1:2. Der Siegtreffer fällt in letzter Sekunde, was die ganze Sache äusserst bitter macht.

Aufreger: Stark, wie die Espen in die Partie starten. Sie dominieren Basel während rund einer halben Stunde und haben alles im Griff. Geubbels bringt sie bereits in der 7. Minute sehenswert in Führung. Auch der Assist von Mambimbi muss erwähnt werden. Grossartig wie er sich an der Mittellinie den Ball erkämpft und anschliessend seinen Sturmpartner lanciert, der sich ebenfalls gut durchsetzen kann und beherzt in die weite Ecke abschliesst. Fast aus dem Nichts gelingt Kevin Carlos der Ausgleich. Die zweite Halbzeit ist ein auf und ab. Beide Teams kommen zu Chancen, wobei der FCB je länger das Spiel dauert, desto mehr das Szepter in die Hand nimmt. Einmal rettet der Pfosten, einmal die Latte, Sekunden vor Schluss dann aber nichts mehr und Carlos trifft zum zweiten Mal. Die Niederlage ist bitter, unglücklich und unnötig.


Makel: Auch heute verliert der FC St.Gallen im Verlaufe des Spiels zunehmend die Struktur und muss sich zum Schluss hinten rein drängen lassen. Trotzdem hätte man den einen Punkt unbedingt mit nachhause nehmen müssen. Die letzte Basler Aktion des Spiels führt zum unnötigen Gegentreffer. Görtler und Faber reklamieren, dass der Ball das Spielfeld verlassen haben soll, anstatt zu verteidigen und im Zentrum ist man zu wenig nah bei den Gegenspielern, wie Stanic im Interview erklärt. Schade und ärgerlich. Möglicherweise auch naiv.

Schiedsrichter: Feday San leitet die Partie unaufgeregt und souverän. Auch wenn einige seiner Entscheidungen diskutabel sind, liegt er in den wichtigen Situationen richtig. Ob der Ball vor der Flanke zum 2:1 über der Linie war, lässt sich mit den zur Verfügung stehenden Bildern nicht klären.


abseits: Die Stimmung im Joggeli ist grossartig. Zu Beginn sind es die Grünweissen, die dafür sorgen. Nach dem 2:1 in der Nachspielzeit explodiert das Stadion beinahe. Das Spiel ist hochstehend, der Rahmen passend.



FC Basel – FCSG 2:1 (1:1)

St.-Jakob-Park – 27'009 Zuschauer – SR Fedayi San (VAR Johannes von Mandach).


Tore: 7. Geubbels (Mambimbi) 0:1, 31. Kevin Carlos (Schmid) 1:1, 90.+5 Kevin Carlos.


Basel: Hitz; Mendes, Barisic, Adjetey (49. Vouilloz), Schmid (Cap.); Avdullahu, Baro (77. Xhaka), Leroy (62. Soticek); Shaqiri, Kevin Carlos, Traore (62. Kade).


St.Gallen: Zigi; Faber, Stanic, Vallci, Yannick; Görtler (Cap.), Quintillà (63. Witzig), Stevanovic; Toma (77. Probst); Mambimbi (63. Csoboth), Geubbels (77. Moustapha Cisse).


Verwarnungen: 8. Geubbels (Unsportlichkeit), 24. Görtler (Foul), 57. Traoré (Schwalbe), 62. Stanic (Foul), 82. Vallci (Foul).


Bemerkungen: Basel ohne Comas, Sigua, van Breemen, Rüegg, Zé (alle verletzt). St.Gallen mit Watkowiak, Witzig, Moustapha Cisse, Diaby, Ruiz, Konietzke, Probst, Csoboth (Ersatzbank) und ohne Vandermersch (gesperrt), Nuhu, Ambrosius, Akolo, Karlen, Fazliji, Okoroji, Milosevic (alle verletzt). – 74. Vallci schiesst an den eigenen Pfosten.



Einzelkritik


Zigi: Hat kaum was zu tun an diesem bitteren Nachmittag, an dem er zweimal hinter sich greifen muss.


Faber: Zeigt eine gute Leistung. Defensiv wie offensiv macht er seine Sache ansprechend. Er mausert sich immer mehr zum starken Backup von Vandermersch, der heute gesperrt ist.

Stanic, Vallci: Beide spielen auch heute phasenweise einen richtig starken Part in der Innenverteidigung. Bei den beiden Gegentreffern müssen sie sich aber Kevin Carlos geschlagen gegeben und machen dabei nicht die beste Figur.


Yannick: Auch er wird von Partie zu Partie besser. Er spielt den Aussenverteidigerpart konservativ, was bedeutet, dass er defensiv sicher steht, wenig Fehler begeht und nichts anbrennen lässt. Nach vorne kommt (noch) wenig.


Quintillà: Spielt bist zur 63. Minute. Bei seiner Auswechslung zeigt er ziemlich deutlich, dass er unzfrieden ist. Ob mit dem Wechsel, mit seiner Leistung oder ob er gar angeschlagen ist, bleibt offen.

Görtler: Mit Licht und Schatten. Kommt immer wieder in gute Abschlussposition und kurbelt das Spiel über rechts an. Lässt aber zu viele Flanken von Dominique Schmid zu. So auch in der 95. Minute, als er einen Fehlentscheid moniert, statt dass er versucht, Schmid daran zu hindern, den Ball ins Zentrum zu bringen.


Stevanovic: Spielt zu Beginn für Witzig auf der linken Seite und tut sich mit dieser Position schwer. Bleibt insgesamt unauffällig.


Toma: Findet bis zu seiner Auswechslung nie richtig ins Spiel und verliert zu viele Bälle.


Mambimbi: Stark! Leitet den Führungstreffer ein und hat auch sonst viele gelungene Aktionen, die Gefahr hervorrufen.


Geubbels: Vouilloz streckt ihn tief in der zweiten Halbzeit nieder. Kurz darauf wird er durch Cisse ersetzt. Bis dahin ist er der beste St.Galler. Das zeigt sich auch daran, dass die Espen nach seiner Auswechslung kaum mehr im gegenerischen Strafraum auftauchen.


Witzig, Csoboth: Kommen in der 63. Minute für Quintillà und Mambimbi aufs Feld. Die beiden harmonieren gut und bringen nochmals Schwung in die Partie


Probst: Ersetzt in der 77. Minute den unglücklich agierenden Toma. Er fällt mit zwei, drei guten Balleroberungen auf.


Cisse: Kommt in der selben Minute für Geubbels auf den Platz und sieht kaum einen Ball.



Stimme zum Spiel


Bild: Franz Schefer

Ton: James Wehrli

Text: Marc Baumeler

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