Die Frauenequipe des FC St. Gallen 1879 gewinnt auch das zweite Platzierungsspiel gegen die Frauen des FC Luzern deutlich mit 5:0. Die Ostschweizerinnen schliessen die Saison 2023/24 der AXA Women's Super League damit mit zwei deutlichen Siegen und auf Platz sechs ab.
Aufreger: Runde zwei bei den Platzierungsspielen. Nachdem das Team um Marisa Wunderlin bereits das Hinspiel klar für sich entscheiden konnte, gibt es auch beim Saisonabschluss ein Torfestival. Als erstes darf sich Franziska Gaus in die Torschützinnenliste eintragen. Sie bekommt einen präzisen Steilpass in den Lauf gespielt und sprintet in den Strafraum, von wo sie gekonnt verwandelt. Wenig später erhöht Jana Brunner nach einem Eckball per Kopf zum 2:0. Weitere nennenswerte Chancen gibt es in der ersten Halbzeit weder für die St. Gallerinnen noch für die Luzernerinnen. Nach der Pause kennt das Spiel weiterhin nur eine Seite, und zwar in Richtung des Tors der Innerschweizerinnen. Entsprechend ist es mehr als verdient, dass das Heimteam in diesen 45 Minuten noch die Tore drei, vier und fünf schiesst. Vier Minuten nach ihrer Einwechslung kommt Géraldine Ess zu ihrer ersten Chance. Diese nutzt die Stürmerin direkt und trifft zum 3:0. Doch die Ostschweizer Nummer sieben möchte in ihrem Abschiedsspiel für grünweiss noch mehr. In der 67. Minute steht sie bereits wieder vor dem gegnerischen Tor und trifft zum vorentscheidenden 4:0. Knappe 20 Minuten vor Schluss gelingt dann Aline Christen mit einem Kopfballtor nach einem Standard der letzte Treffer des heutigen Spiels. Auch das zweite Platzierungsspiel endet damit ohne einen Gegentreffer. Besonders schön ist dies für die Torhüterin Fabienne Oertle, welche nach 101 Spielen den FC St. Gallen verlässt und ihre Karriere beendet.
Makel: An der Einstellung und der Leistung der Spielerinnen gibt es heute nichts auszusetzen. Wenn nach einem Makel gesucht werden muss, dann ist es am ehesten der deutlich kleinere Zuschaueraufmarsch als noch in dem Playoff-Spiel oder während der Regular Season.
Schiedsrichter: Eine saubere Leistung des Schiedsrichter-Trios. Allerdings auch ohne grosse Herausforderungen und ohne schwierige Entscheide, die gefällt werden müssen.
Abschied: Das letzte Spiel einer Saison ist immer auch der Zeitpunkt, um Abschied zu nehmen. Viele Spielerinnen und Staff-Mitglieder werden wir in ein paar Wochen beim Trainings- und später dann beim Saisonstart erfreulicherweise wiedersehen. Einige verlassen allerdings das Espenmoos. Torhüterin Fabienne Oertle beendet nach zwölf Jahren und 101 Spielen beim FC St. Gallen ihre Karriere. In Richtung andere Clubs verlassen Géraldine Ess, Noah Schärz, Adelisa Hafizovic, Fabienne Dörig, und Larissa Weber den FC St. Gallen. Vom Staff verlässt Assistenz-Trainer Vitor Domgjoni grünweiss.
Danke: Wir sagen Dankeschön für eine spannende Saison an alle Spielerinnen und dem gesamten Staff der Frauenequipe. Danke für die vielen Erlebnisse im Espenmoos und auf den vielen anderen Fussballplätzen der Schweiz, spannende Gespräche und emotionale Momente vor dem Mikrofon. Es bereitet uns grosse Freude, mit dem Team durch die Schweiz zu reisen. Wir freuen uns bereits auf die Saison 2024/25.
FCSG 1879 – FC Luzern 5:0 (2:0)
Stadion Espenmoos, St. Gallen – 280 Zuschauer
Tore: 10. Gaus (1:0), 31. Brunner (2:0), 64. Ess (3:0), 67. Ess (4:0), 71. Christen (5:0)
St. Gallen: Oertle, Baumann, Brunner (46. Glanzmann), Christen, Wyser, Bachmann, Risch (46. De Freitas), Bernet, Dörig (60. Ess), Aeberhard (46. Bischof), Gaus (72. Schärz)
Luzern: Schneider, Reinschmidt, Häring, Tramezzani, Sperlich (68. Ruf), Vogl (59. Keller), Kamber, Kenel (59. Brülhart), Jost (80. Studer), Reger (68. Schmid), Li Puma
Verwarnungen: 77. Brülhart (Foul)
Bemerkungen: St. Gallen ohne Schefer, Hafizovic, Weber, Brecht, Batliner und Bollmann
Einzelkritik
Oertle: Geniesst einen ruhigen Nachmittag. Wird nur zwei Mal geprüft und hält stand.
Baumann: Hartnäckig und gute Vorstösse.
Brunner: Spielt einmal mehr ihre Kopfballstärke aus.
Christen: Gutes Stellungsspiel und starke Abwehrleistung.
Wyser: Erobert einige Bälle und ist stark mit dem Ball am Fuss.
Bachmann: Stets ballorientiert und spielt präzise Flanken.
Risch: Kämpft um jeden Ball.
Bernet: Stets anspielbar und schafft Räume.
Dörig: Sorgt mit mehreren guten Flanken für Gefahr.
Aeberhard: Grosse Laufwege, unermüdlich und wirblig im Sturm. Kopfbälle sind nicht ihre Stärke.
Gaus: Trifft abgeklärt zum 1:0 und bringt präzise Schüsse aus der zweiten Reihe.
Glanzmann: Unterbindet viele Chancen der Gegnerinnen und fügt sich nahtlos in die starke
Abwehrleistung ein.
De Freitas: Gute Übersicht beim Passspiel.
Bischof: Hat das Auge für die Mitspielerinnen und spielt gute Pässe.
Ess: Kaum auf dem Platz lanciert sie einen Angriff und trifft ins Tor. Zeigt beim 3:0 was sie technisch draufhat.
Schärz: Macht zum Abschluss ein gutes Spiel.
Stimmen zum Spiel
Bilder vom Spiel
Bild: Yasmine Bollmann
Text: Kevin Friedauer
Ton: Pascal Baumann, Patrick Erismann, Kevin Friedauer
Redaktion: Marc Baumeler
Comments