Der FC St.Gallen zeigt vor der Pause eine solide Leistung und führt dank grosser Effizienz vor dem Tor mit 2:0. Die zweite Halbzeit der Espen ist die schlechteste der Saison und deshalb entführt Luzern drei Punkte aus dem kybunpark. Am Schluss steht es 2:3.
Aufreger: In der Startphase braucht es einmal Zigis Eingreifen. Luzern startet gefährlich. Danach zeigen die Espen aber, dass sie heute bereit sind. Geubbels trifft früh. Das Tor wird wegen einer Abseitsposition kassiert. In der 20. Minute verwertet Vallci eine Eckballflanke von Toma zur Führung. Rund zehn Minuten später erhöht Geubbels auf 2:0. Auch bei diesem Tor hat Bastien Toma seine Füsse im Spiel. Zuckerpass auf Witzig, der in den Strafraum zieht und den Torschützen bedient. Was nach der Pause folgt ist eine Halbzeit zum Vergessen. Die Espen sind seltsam passiv und unkonzentriert. Sie kassieren drei Gegentore.
Makel: Die gesamte zweite Halbzeit. Die St.Galler lassen sich von den Luzernern den Schneid abkaufen und verlieren zum ersten Mal nach vierzehn Jahren wieder ein Spiel, in dem sie zur Pause mit 2:0 geführt haben.
Schiedsrichter: Luca Cibelli hat alles im Griff. Er pfeift sachlich, ruhig und souverän.
skurril: «Schiedsrichter as Telefon!» In der Nachspielzeit erhält der FCSG vermeintlich einen Elfemter zugesprochen. Csoboth wird klar gefoult. Nach minutenlanger Überprüfung der Szene nimmt Schiedsrichter Cibelli den Elfer zurück. Csoboth stand knapp im Abseits. Cibellis Funk funktioniert nicht, deshalb muss er sich die Info beim vierten Offiziellen abholen, der mit dem VAR via Handy kommuniziert.
abseits: Ein wettermässig wunderschöner Herbstabend im ausverkauften kybunpark, wird durch die drei Luzerner Tore zu einer bitteren Pille.
FCSG 1879 – FC Luzern 2:3 (2:0)
kybunpark – 19'574 Zuschauer (ausverkauft ausser Gästesektor) – SR Luca Cibelli (VAR Alessandro Dudic).
Tore: 20. Vallci (Toma) 1:0, 31. Geubbels (Witzig) 2:0, 56. Klidje (Ciganiks) 2:1, 80. Spadanuda (Dorn) 2:2, 88. Dorn (Kadak) 2:3.
St.Gallen: Zigi; Vandermersch (64. Faber), Diaby, Vallci (46. Ambrosius), Okoroji; Görtler (Cap.), Quintillà (63. Konietzke), Witzig (64. Csoboth); Toma; Geubbels (71. Cisse), Akolo.
Luzern: Loretz; Dorn (Cap.), Jaquez, Knezevic, Ciganiks; Owusu (76. Ottiger), Stankovic, Beloko; Rrudhani (80. Kadak); Klidje (64. Grbic), Villiger (80. Spadanuda).
Verwarnungen: 42. Vallci (Foul), 57. Görtler (Foul), 59. Vandermersch (Foul), 59. Knezevic (Reklamieren), 90.+1 Loretz (Foul), 90.+7 Okoroji (Unsportlichkeit).
Bemerkungen: St.Gallen mit Watkowiak, Ambrosius, Cisse, Yannick, Mambimbi, Faber, Konietzke, Csoboth, Milosevic (Ersatzbank) und ohne Nuhu, Fazliji, Stevanovic (alle verletzt), Dumrath, Stanic, Karlen, Ruiz (alle nicht im Aufgebot). Luzern ohne Karweina, Beka, Chader(alle verletzt), Fernandes, Bock, Freimann (alle nicht im Aufgebot). – 12. Tor von Geubbels wegen Abseits aberkannt. – 70. Tor von Grbic wegen Abseits aberkannt. – 90.+3 Rote Karte gegen die Luzerner Bank. – 90.+4 Foulelfmeter für St.Gallen nach VAR-Entscheid wegen Abseits zurückgezogen.
Einzelkritik
Zigi: Strahlt Ruhe aus und erledigt seine Aufgaben abgeklärt bis zu seinem missglückten Pass, der Luzern den Ausgleich ermöglicht.
Vandermersch: Zunächst mit einem starken ersten Heimauftritt. Defensiv solide und nach vorne äusserst unternehmenslustig. Nach der Pause taucht er ab.
Diaby: Mit Fehlern im Aufbau. Defensiv aber mit Vallci an der Seite auf der Höhe. Beispielsweise auch zu Beginn des Spiels als er eine Luzerner drei gegen eins Situation in extremis vereiteln kann. Nach der Pause wirkt er nicht mehr sehr stabil.
Vallci: Bärenstarker Auftritt des Österreichers. Erzielt ein Tor, gewinnt praktisch alle Zweikämpfe und bringt Luzerns Villiger zum Verzweifeln. Chapeau! Muss zur Pause leicht angeschlagen runter. Damit beginnt das St.Galler Elend.
Okoroji: Er zeigt über neunzig Minuten eine ordentliche Leistungen ohne zu brillieren.
Quintillà: Solider Auftritt des Mittelfeldsregisseurs. Allerdings kann auch er nicht verhindern, dass St.Gallen nach der Pause untergeht. Wird in der 63. Minute ausgewechselt.
Görtler: Fightet, geht voran, wehrt sich vor allem in den schwierigen Phasen. Die Espen verlieren trotzdem.
Witzig: Wirkt besser als in manchen anderen Partien dieser Saison. Strahlt Gefahr aus und gibt den Assist zum 2:0. In der 64. Minute wird er durch Csoboth ersetzt.
Toma: Grossartiger Pass auf Witzig, der am Ursprung des zweiten St.Galler Tors steht. Nach der Pause sieht man ihn kaum mehr.
Akolo: Hat in der zweiten Halbzeit eine Abschlusschance. Sein Schuss fällt aber zu wenig druckvoll aus. Ansonsten bleibt er heute sehr diskret.
Geubbels: Bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung ist er stark. Trifft und ist auch sonst gut im Spiel.
Ambrosius: Ersetzt nach der Pause den angeschlagenen und überragenden Vallci. Er kann nicht an die Leistung des Österreichers anknüpfen.
Konietzke, Csoboth, Faber, Cisse: Sie kommen im Verlaufe der zweiten, schlechten Hälfte aufs Feld und können den Auftritt auch nicht korrigieren.
Stimmen zum Spiel
Bild: Franz Schefer
Ton: James Wehrli
Text: Marc Baumeler
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