Der FCSG 1879 spielt zuhause gegen den FC Luzern 2:2 unentschieden. Führung. Platzverweis. Rückstand. Ausgleich! Dieses Spiel ist Spektakel pur!
Aufreger: St.Gallen legt los wie immer. Temporeich, dominant und gefährlich. Die frühe Führung ist quasi logisch. Guillemenot erzielt in der 13. Minute vom Elfmeterpunkt sein siebtes Saisontor. Die Partie scheint also in die richtigen Bahnen gelenkt. Die Espen können die Pace danach aber nicht mehr gleich hoch halten und müssen dem FC Luzern Chancen zugestehen. Zigi trifft bei einer solchen die falsche Entscheidung. Er spielt den Ball ausserhalb des Strafraums mit der Hand, vereitelt dadurch eine klare Möglichkeit und erhält folgerichtig Rot. Unterzahl während rund 70 Minuten. Aus dem erfolgreich begonnenen Heimspiel wird eine Herkulesaufgabe. Luzern dreht die Partie: Frydek erzielt vor der Pause den Ausgleich. Beloko bringt die Innerschweizer in der zweiten Halbzeit mit 2:1 in Front. Peter Zeidler reagiert auf den Rückstand und schickt mit Ndombasi, Akolo und Latte Lath geballte Offensivpower aufs Feld. Das zahlt sich aus. Latte Lath verpasst den Ausgleich knapp, bevor Maglica den zweiten VAR-Penalty souverän versenkt. Zum Schluss rettet Schmidt auf der Linie und praktisch im Gegenzug sieht Quintillà seinen an sich stark getretenen Freistoss knapp übers Lattenkreuz in Richtung Espenblock fliegen. Das Spektakel endet mit einer gerechten Punkteteilung. Dass die Espen heute nicht als Verlierer vom Platz gehen, verdient grossen Respekt!
Makel: Zu bemängeln gibt es selbstredend nur wenig. Nach dem frühen Führungstreffer hätte man sich allenfalls gewünscht, die Espen hätten genau gleich weiter gepowert wie in der Startviertelstunde.
Schiedsrichter: Feday San hat eine komplizierte Partie zu leiten. Alles in allem macht er das abgeklärt, auch wenn er für unseren Geschmack zu viel laufen lässt.
skurril: Die Auslegung der Handsregel ist und bleibt nicht nachvollziehbar! Wir erwähnen das auch dann, wenn grünweiss davon profitiert!
abseits: Peter Zeidler erwähnt an der Medienkonferenz nach dem Spiel, man brauche jetzt Trainings, Tranings, Trainings, um in Bestform zu kommen. Damit dürfte er vor allem all die Spieler meinen, die aufgrund ihrer Blessuren zwar am Wochenende spielen, unter der Woche aber nur eingeschränkt auf dem Platz stehen können. Gemeint sind Görtler, Schmidt und andere.
FC St.Gallen 1879 – FC Luzern 2:2 (1:1) kybunpark – 17126 Fans – SR Fedayi San (VAR Stefan Horisberger)
Tore: 14. Guillemenot (Pen.) 1:0, 32. Frydek (M.Meyer) 1:1, 62. Beloko (Dorn) 1:2, 79. Maglica (Pen.) 2:2.
St.Gallen: Zigi; Vallci, Stergiou, Maglica, Kempter (66. Latte Lath); Görtler (Cap.), Quintillà, Witzig (59. Schmidt); Geubbels (22. Watkowiak), Dajaku (66. Akolo), Guillemenot (66. Ndombasi).
Luzern: Loretz; Dräger (80. Diambou), Simani, Beka, Frydek; Dorn, Jashari (Cap.), M. Meyer, Beloko; Klidje (63. Sorgic), Schürpf.
Verwarnungen: 13. Frydek (Handspiel), 45. Jashari (Foul), 54. Schürpf (Foul), 57. Dajaku (Reklamieren).
Bemerkungen: St.Gallen mit Watkowiak, Stillhart, Akolo, Latte Lath, Karlen, Alves, Schmidt, Guidotti, Ndombasi (Ersatzbank) und ohne Nuhu, Schubert, von Moos (alle verletzt), Dumrath, Münst, Schneider, Kräuchi, Sutter, Besio, Jacovic, Cavegn (alle nicht im Aufgebot). Luzern ohne Müller, Kadak, Burch, Chader, Vasic (alle verletzt), Campo, Abubakar, Toggenburger, Dantas, Rupp (alle nicht im Aufgebot). – 13. Penalty Review nach Handspiel von Frydek. – 20. Rote Karte gegen Zigi (Notbremse-Handspiel). – 78. Penalty Review nach Foul von Beka an Görtler.
Der Beste
Einzelkritik
Zigi: Zunächst hellwach, dann mit der komplett falschen Entscheidung. Er leistet dem Team mit seinem frühen Platzverweis einen Bärendienst, was ihm aber in Anbetracht seiner grandiosen Leistungen während der gesamten Saison niemand wirklich übel nehmen wird.
Vallci: Steht zum dritten Mal nacheinander in der Startformation, trägt mit seiner Mentalität viel dazu bei, dass die Mannschaft auch in schwierigen, teils ausweglos scheinenden Situationen den Glauben an einen Punktgewinn nicht verliert. Defensiv steht er heute gut. Nach vorne streut er zu viele Abspielfehler ein.
Stergiou: Behält stets die Übersicht, läuft viele Steilzuspiele ab, ist bissig in den Zweikämpfen und zeigt eine starke Partie.
Maglica: Der Beste.
Kempter: Wie alle anderen wirft auch er alles rein, was ihm zur Verfügung steht. Trotzdem entsteht über seine Seite zu viel. Läuft seinen Gegenspielern oft hinterher.
Görtler: Der Captain rackert, läuft viel, spielt einige kluge Pässe und holt den Elfmeter zum Ausgleich heraus. Dem Spiel den Stempel aufdrücken vermag er nicht.
Quintillà: Bleibt unter grossem Druck und bei grosser allgemeiner Hektik cool. Nervenstark und abgeklärt strahlt er Zuversicht und Sicherheit aus.
Witzig: Zu Beginn der Partie mit einer offensiv auffälligen Leistung. In Unterzahl tut er sich zunehmend schwer. Es unterlaufen auch ihm zu viele Fehler im Passspiel.
Geubbels: Hat eine grosse Chance, verzieht knapp und muss dann nach Zigis Platzverweis schon früh runter. Schade. Wir hätten ihm gerne länger als nur 22 Minuten zugesehen.
Dajaku: Ist bis zu seiner Auswechslung der mit Abstand auffälligste St.Galler. Er ist gefühlt ständig anspielbar, dribbelt so, dass den Luzerner Defensivspielern schwindlig wird und provoziert viele Fouls. Leider werden etliche vom Schiedsrichtergespann übersehen.
Guillemenot: Seine Leistung gefällt vor allem in der Startphase, als er er auch trifft. Bereits zum siebten Mal in dieser Saison. Danach muss er viel Arbeit gegen den Ball leisten. Diese erledigt er vorbildlich.
Watkowiak: Ersetzt Zigi ab der 22. Minute würdig und zeigt nebst ein, zwei Wacklern auch starke und wichtige Paraden.
Schmidt: Ersetzt in der 59. Minute Witzig und bringt viel Schwung ins St.Galler Angriffsspiel.
Ndombasi, Akolo, Latte Lath: Kommen nach 66 Minuten aufs Feld und strahlen allesamt viel Offensivdrang und Gefährlichkeit aus. Sie sind mitentscheidend dafür, dass der FCSG 1879 eine herausfordernde Partie nicht verliert.
Stimmen zum Spiel:
Bilder zum Spiel
Bilder: Manuel Nagel
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