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Fünfter Sieg im fünften Heimspiel

Die Espen reagieren auf die Niederlage in Yverdon und gewinnen gegen den FC Stade Lausane Ouchy ihr fünftes Heimspiel in Folge. Das 4:0 begeistert und lässt den kybunpark einmal mehr zu einer Festhütte werden.

Aufreger: Vier Tore, vier Torschützen, ein feierndes Stadion. Ein nächster wunderbarer Abend in St.Gallen. Nach acht Minuten erobert Julian von Moos im gegnerischen Strafraum den Ball und bedient Nikolaj Möller, der souverän seinen ersten Treffer im grünweissen Dress erzielt. «SLO»-Trainer Anthony Braizat meint zum Beispiel diese Szene, als er an der Medienkonferenz nach dem Spiel von Weihnachtsgeschenken spricht. Albert Vallci, der beste Spieler auf dem Platz veredelt kurz vor der Pause einen Witzig-Eckball zum 2:0 und in der Nachspielzeit erzielen erst Geubbels und danach auch noch Stevanovic ihre zweiten Saisongoals. Grossartig. Auch wenn Peter Zeidler nach der Partie von einem zu hohen Sieg und defensiven Mängeln spricht: Was der FC St.Gallen heute Abend auf den Rasen zaubert, gefällt richtig gut. Viele Chancen, ein phasenweise sehr gut funktionierendes Gegenpressing, temporeiche Spielzüge und schöne Tore hieven die Espen mindestens bis morgen Nachmittag auf Platz zwei in der Super League Tabelle.

Makel: Natürlich hat der Cheftrainer nicht unrecht mit seiner Analyse. Neben dem begeisternden Offensivspiel, lassen die Espen gegen ein spielstarkes Lausanne Ouchy zu viele Chancen zu. Nach fünf Minuten trifft Ajdini mit einem satten Schuss die Latte – wer weiss wie sich das Spiel nach einer frühen «SLO»-Führung entwickelt hätte – und in der zweiten Halbzeit benötigt es zweimal einen Zigi in Topform, um den Lausanner Anschlusstreffer zu verhindern. Nach dem Dreifach-Wechsel in der 72. Minute verlieren die St.Galler für rund zehn Minuten den Faden, werden passiv und gefährden die drei verdienten Punkte unnötigerweise. Es scheint, als bräuchten sie den «Zigi Crash» mit einem Gegenspieler, um wieder zu Sinnen zu kommen. Ebenfalls zu bemängeln ist die Chancenauswertung in Durchgang eins. St.Gallen müsste zur Pause höher führen.

Schiedsrichter: Lionel Tschudi leitet das Spiel unauffällig und korrekt. Dass sich der VAR meldet, als er auf Penalty entscheidet, weil Witzig vom starken Waadtländer Goalie berührt und damit zu Fall gebracht wird, ist zumindest diskutabel. Ein klarer Fehlentscheid Tschudis ist das aus unserer Sicht ganz und gar nicht.


skurril: Medienkonferenzen mit den beiden Trainern gehören nach jedem Spiel zum Super League Geschäft. Etwas unverständlich mutet es an, dass eine Lausanner Betreuerin während der Fragerunde Medienchef Remo Blumenthal mehrfach wild gestikulierend bedeutet, dass die Equipe von Trainer Braizat möglichst schnell nachhause fahren wolle und die Veranstaltung bald ein Ende finden solle.


abseits: Die Fangruppe «Compadres» feiert ihr fünzehnjähriges Bestehen mit einer imposanten Choero. Sieht echt gut aus! Chapeau!




FCSG 1879 – FC SLO 4:0 (2:0)

kybunpark – 16'591 Zuschauer – SR Lionel Tschudi (VAR Luca Cibelli)


Tore: 8. Möller (von Moos) 1:0, 40. Vallci (Witzig) 2:0, 91. Geubbels (Stevanovic) 3:0, 93. Stevanovic (Witzig) 4:0.


St.Gallen: Zigi; Sutter (72. Stanic), Vallci, Okoroji, Schmidt; Toma (72. Stevanovic), Quintillà (Cap.), Fazliji (83. Karlen); von Moos (83. Akolo), Möller (72. Geubbels), Witzig.

Stade Lausanne Ouchy: Da Silva; Gassama, Hajriulahu (Cap.), Camara (46. Pos), Obexer; Bayard (73. Garcia), Hamdiu (64. Akichi); Mahmoud (46. Mulaj), Gharbi (46. Danho), Qarri; Ajdini.


Verwarnung: 74. Bayard (Foul).


Bemerkungen: St.Gallen mit Dumrath, Stanic, Schubert, Geubbels, Akolo, Karlen, van der Venne, Krasniqi, Stevanovic (Ersatzbank) und Zanotti (gesperrt), Watkowiak, Diaby, Görtler, Mambimbi, Guidotti (alle verletzt/krank), Nuhu, Janitzek, Lüchinger (alle nicht im Aufgebot). Stade Lausanne ohne Bamba (gesperrt), Abi, Noverraz, Essiam, Tsoungui, Abdallah, Vachoux, Heule (alle verletzt/krank), Hadji, Renoud (beide nicht im Aufgebot). – 5. Lattenschuss von Ajdini. – 37. Foulelfmeter nach VAR-Intervention zurückgenommen. – 94. Tor nach VAR-Überprüfung bestätigt.





Einzelkritik


Zigi: Hält die 2:0 Führung gegen Ende des Spiels zweimal bravourös fest. Riskiert dabei Kopf und Kragen und verdient sich damit ein Sonderlob. Starke Leistung des Goalies.


Sutter: Spielt heute für den gesperrten Zanotti und zwar richtig gut. Gleich zu Beginn der Partie zeigt er seinem Gegenspieler mit zwei entschlossen geführten Zweikämpfen, dass an ihm heute kein Vorbeikommen ist. Viel Dynamik, viel Leidenschaft und immer wieder Akzente nach vorne.

Vallci: Der Beste!


Okoroji: Hat noch nicht so viele Spiele als Innenverteidiger absolviert und bat den Trainerstaff deshalb vor dem Spiel um Anschauungsunterricht mittels Video. Dabei hat er offensichtlich sehr gut aufgepasst und das Gesehene heute Abend umgesetzt.


Schmidt: Defensiv wie offensiv mit einer tadellosen Leistung. Wenn er sich zusammen mit Christian Witzig auf links durchspielt, sind die Gegner schnell überfordert.


Toma: Ist ein Aktivposten im Mittelfeld. Gefällt mit guten Dribblings, mit hohem Tempo und klugen Pässen. Er kommt in Form und macht die Espen besonders gegen tief stehende Gegner unberechenbarer.


Quintillà: Unauffällig aber effektiv. Erledigt vor allem die Verteidigungsarbeit ohne Fehl und Tadel.


Fazliji: Ballsicher wie immer und mit hervorragendem Auge für seine Mitspieler. Die klug gedachten Pässe kommen leider nicht immer an. Seine Kraft reicht zudem noch nicht für neunzig Minuten. Dennoch zeigt auch er ein gutes Spiel. Nun reist er zur kosovarischen Nationalmannschaft und bestreitet die EM-Quali-Spiele gegen Andorra und Israel. Viel Erfolg.

von Moos: Zeigt ein weiteres starkes Spiel. Das erste Tor gehört zur Hälfte ihm, den Penalty hätte er ausgeführt, wenn sich Luca Cibelli aus Volketswil nicht gemeldet hätte und Mitte der ersten Halbzeit verzweifelt er fast, als er Möller den Ball pfannenfertig serviert und dieser nicht vollendet. Julian ist in blendender Form und damit enorm wichtig für den FC St.Gallen.


Möller: Trifft zum ersten Mal, vergibt eine Riesenchance und macht sonst vieles richtig. Meldet auf jeden Fall Startelf-Ansprüche an.


Witzig: Vernascht seine Gegenspieler mehr als einmal brillant, schlägt den Corner, der zum 2:0 führt und ist ein steter Unruheherd. Grosses Spiel!


Stanic: Kommt nach knapp 72 Minuten für Sutter aufs Feld und gibt ein ordentliches Début. Bedankt sich nach dem Spiel bei Peter Zeidler dafür, dass er spielen durfte, was im Profifussball nicht alltäglich ist.


Stevanovic: Auch er wird in der 72. Minute eingewechselt und trifft schon wieder. Seine Freude ist riesig. Zurecht!

Geubbels: Komplettiert Peter Zeidlers Dreifachwechsel und angestachelt von Möllers Leistung erzielt er sein zweites Saisontor. Drischt den Ball mit Wucht und Präzision ins weite Eck. Alles richtig gemacht.


Akolo, Karlen: Stehen während der letzten zehn Minuten auf dem Platz, was etwas kurz für eine seriöse Beurteilung ihrer Leistung ist.










Stimmen zum Spiel:






Bilder zum Spiel:

Bild: Franz Schefer

Ton: James Wehrli, Marc Baumeler

Text: Marc Baumeler

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