Der FC St.Gallen scheidet im Cup-Achtelfinal gegen Bellinzona aus. Und das sang- und klanglos. Die Art und Weise gibt richtig zu denken und die kommenden Tage und Wochen dürften alles andere als angenehm werden rund um den Kybunpark.
Der Treffer: Vallci kann den späteren Passgeber nicht stoppen, Quintillà agiert zu passiv, greift nicht wuchtig ein. Der Pass gerät dann optimal in die Schnittstelle. Torschütze Chukwuemeka steht alleine vor Zigi und schliesst perfekt ab.
Der Gegner: Bellinzona hat zuletzt achtmal in Folge nicht gewonnen. Und das in der Challenge League. Die Truppe verteidigt solide und kontert zwei, dreimal richtig gut. Die Nordtessiner verdienen sich den Sieg, weil sie williger sind.
Die Gründe: St.Gallen wirkt über weite Strecken hilflos. Es fehlen Ideen. Es fehlen Überraschungen. Es fehlt das Lustvolle, die Freude. Oder wie Quintillà im Interview nach dem Spiel sagt: Es fehlt das Herz. Das Team wirkt komplett überspielt und man muss die restlichen vier Spiele vor Weihnachten geradezu fürchten. Die Aussicht auf schöne Gefühle scheint gering.
AC Bellinzona – FCSG 1879 1:0 (0:0)
Stadio Comunale – 1500 Zuschauer – SR Lukas Fähndrich.
Tore: 55. Chukwuemeka (Nivokazi) 1:0.
Bellinzona: Enzler; Krasniqi, Gorga, Sangare, Mihajlovic (Cap.); L'Ghoul, Nkama (83. Hamadiu), Sabbatini, Chukwuemeka (68. Chouik); Chacon (63. Da Silva); Nivokazi.
St.Gallen: Zigi: Vandermersch, Ambrosius (88. Vogt), Vallci, Okoroji; Görtler (Cap.), Quintillà (61. Stevanovic), Konietzke (61. Ruiz); Toma (61. Csoboth), Witzig; Cisse (79. Mambimbi).
Verwarnungen: 69. Vallci (Foul), 83. Sabbatini (Zeitspiel), 83. Ruiz (Unsportlichkeit), 84. Nivokazi (Foul), 90.+5 Görtler (Reklamieren).
Bemerkungen: Bellinzona ohne Trochen, Sauter, Matondo, Richard (alle nicht im Aufgebot). St.Gallen mit Watkowiak, Mambimbi, Faber, Fazliji, Ruiz, Stevanovic, Vogt, Büttiker, Csoboth (Ersatzbank) und ohne Yannick (gesperrt), Nuhu, Stanic, Geubbels, Akolo, Karlen, Diaby, Milosevic (alle verletzt), Dumrath, Probst (beide nicht im Aufgebot). – 18. Pfostenschuss von Nivokazi.
Einzelkritik
Zigi Beim 1:0 ohne Chance. Pariert in der 70. Minute mit dem Kopf und hält die Espen im Spiel.
Okoroji Keine Ideen, keine Extraläufe, keine Durchschlagskraft.
Vallci In einem Spiel wie diesem lassen sich Innenverteidiger schlecht beurteilen. Das Gegentor konnte er nicht verhindern. Gegen vorne keine Impulse.
Ambrosius Für ihn gilt dasselbe, wie für Vallci. In den Schlussminuten entwickelte er noch sowas wie einen offensiven Unternehmergeist. Da wird er ab sogleich ausgewechselt.
Vandermersch Lange Zeit eher passiv und ohne Auffälligkeiten.
Konietzke Dass er mehr kann, hat er jüngst bewiesen. Er kann keine Impulse setzen und muss
nach einer Stunde raus.
Quintillà Scheint grad keine einfache Phase zu durchlaufen. Ihm gelingt sehr wenig, wirkt sehr verunsichert, verliert viele Bälle und Zweikämpfe. Lässt sich zudem beim Gegentreffer zu einfach ausspielen.
Witzig Vergibt zwei top Möglichkeiten. In der 59. Minute verpasst der den Ausgleich nach einer gelungenen Einzelleistung nur knapp. Noch der Auffälligste.
Toma Verliert im Zentrum zu viele Bälle und Zweikämpfe. Bringt keine Ideen ein und muss nach einer Stunde für Ruiz vom Platz.
Cissé Kämpft, ist unterwegs und hat in der ersten Halbzeit seine beste Szene, als er sich gegen zwei durchsetzt und schliesslich die Aktion nicht beendet und stattdessen an Goalie Enzler hängen bleibt.
Stevanovic Ersetzt nach einer Stunde Quintillà und tut das nahtlos…
Ruiz So viel Spielzeit wie schon lange nicht mehr. Er kreiert nichts, was uns in Erinnerung bleibt.
Csoboth Enttäuscht auf der ganzen Linie.
Mambimbi Immer wieder: zu kompliziert!
Vogt Kommt in den Schlussminuten.
Stimme zum Spiel
Ton: Ralph Weibel
Text: James Wehrli
Redaktion: Marc Baumeler
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