Die Frauenequipe erkämpft sich auswärts in Bern einen verdienten Punkt. Obwohl bis zum Schluss beide Teams auf einen Luckypunch hoffen, können am Ende alle mit dem 0:0 leben.
Aufreger: Eine überschaubare Zahl an Zuschauenden ist an diesem bewölkten Samstagnachmittag im Wankdorf zugegen. Die erste sehenswerte Chance gehört Larina Baumann. Nach einem Missverständnis zwischen einer YB-Verteidigerin und ihrer Torhüterin, kann Baumann über die rechte Seite vorbeiziehen. Ihr Schlenzer verfehlt das Tor nur knapp. Auch de Freitas, zweimal Neuzugang Sina Hauswirth und Sara Nilsson kommen zu Abschlüssen. Vor der Pause zeigt sich dann die Heimequipe mit zwei Schüssen aufs Tor von Nadine Böhi. Die zweite Halbzeit bleibt genauso ohne Tore. Möglichkeiten dazu besitzen sowohl St.Gallen als auch YB.
Makel: Das Umschaltspiel der Ostschweizerinnen funktioniert nicht wie gewohnt, was möglicherweise dem etwas grösseren Platz geschuldet ist. Das Spiel kommt zu Beginn der zweiten Hälfte nur stockend voran, viele Unterbrüche verunmöglichen einen Spielfluss.
Schiedsrichterin: Getreu nach dem Motto: ein Topspiel in der Women’s Super League soll schliesslich auch von einer Frau geleitet werden. Unauffällig und mit der nötigen Ruhe hat sie das Spiel zu jedem Zeitpunkt im Griff. Sie hat eine Linie und zieht diese durch, die Heimfans zeigen ihren Unmut mit Pfiffen, bei möglichen Nachteilen ihres Teams.
Skurril: Die offiziell gemeldeten 593 Fans verlieren sich im grossen Stadion. Immerhin hört man dadurch die Anweisungen der Trainerinnen astrein.
BSC Young Boys – FCSG 1879 0:0
Wankdorf, Bern – 593 Zuschauer – SR Nadine Reichmuth
BSC Young Boys: Ackermann, Oliveira Leite, Douma, Zaugg, Meister (46. Beney), Waeber, Münger, Josten (62. Carp), Luyet, Strode, Frey
St. Gallen: Böhi, Colombo, Glanzmann (78. Gaus), Brunner, Baumann, Bernet, de Freitas (71. Risch), Hauswirth (71. Wyser), Aeberhard (85. Iseni), Bachmann, Nilsson
Verwarnungen: 43. Bernet (Foul)
Bemerkungen: St. Gallen ohne Klug, Batliner, Christen, Schefer und Brecht
Einzelkritik
Böhi: Hat einige Unsicherheiten in ihrem Spiel. Kommuniziert in den richtigen Momenten hörbar mit ihren Mitspielerinnen.
Colombo: Probiert auch Mal mit einem Dribbling die Angriffsauslösung. Erläuft sich viele Bälle.
Glanzmann: Ihre Tacklings und die Kopfballstärke sind heute von grosser Bedeutung.
Brunner: Starkes Stellungsspiel, wird schnell unter Druck gesetzt durch die Angreiferinnen, wodurch sie zu Fehler gezwungen wird. Geht solidarisch voran als Verteidigerin.
Baumann: Spielt bei den Umschaltmomenten immer wieder ihre Schnelligkeit aus. Glänzt mit Spielintelligenz.
Bernet: Gute Übersicht bei der Angriffsauslösung. Wirft sich auch mal in einen Schuss.
de Freitas: Geht dorthin, wo es weh tut. Gute Dribblings.
Hauswirth: Zeigt sich mit mehreren guten Chancen in der Offensive. Starker Kopfball in der ersten Halbzeit.
Aeberhard: Ist stets einen Schritt schneller als die Gegnerinnen.
Bachmann: Ist engagiert auf der linken Seite mit schnellen Vorstössen.
Nilsson: Setzt sich stets gegen ihre Gegenspielerin mit dem richtigen Grad an Körpereinsatz durch. Lässt offensiv ihr Können aufblitzen.
Risch: Erkämpft sich viele Bälle zurück und verteidigt solidarisch.
Wyser: Lässt nichts zu auf ihrer Seite, ersetzt Sina Hauswirth eins zu eins.
Gaus: Kommt zum Erstaunen der FCSG-Kenner als Innenverteidigerin und performt sofort auf hohem Niveau.
Iseni: Willkommen zurück in der Ostschweiz. Bekommt keine verwertbaren Bälle in den letzten Minuten der Partie.
Stimmen zum Spiel
Bild: Yasmine Bollmann
Ton: Pascal Baumann, Patrick Erismann
Text: Patrick Erismann
Redaktion: Marc Baumeler
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