Der FCSG 1879 erspielt sich in der Swissporarena gegen den FC Luzern ein 1:1 Unentschieden. Wieviel dieser Punkt wert ist, wird sich nach Abschluss der Saison weisen.
Aufreger: In der 17. Minute haut Görtler volley und aus grosser Distanz einfach mal drauf. Der Luzerner Ersatztorhüter Vasic lenkt den Ball noch an die Latte. Die Szene ist sinnbildlich für einen starken Start der St.Galler. Sieben Minuten später kommt Luzern entgegen des Spielverlaufs zur Führung. Maglica spielt in Richtung Zigi zurück. Der Pass ist zu kurz und der Espen-Goalie kommt zu spät raus. Villiger geht dazwischen, erreicht den Ball, umkurvt Zigi und schiebt ein. Es ist sein erstes Tor in der Super League. Danach kommen schwierige Momente für den FCSG. Kurz vor der Pause gleicht aber Latte Lath nach sehenswerter Vorarbeit von Julian von Moos per Kopf aus. Wichtig! In der zweiten Hälfte ist St.Gallen besser, drückend überlegen vor allem nach dem Platzverweis gegen Simani (Notbremse gegen Latte Lath), erspielt sich aber nur wenige klare Torchancen, die man nicht in ein zweites Tor ummünzen kann. Platz fünf ist zwar immer noch möglich, hängt aber noch stärker von den Leistungen Basels und der Hoppers ab.
Makel: Der Gegentreffer! Er gibt den Luzernern Auftrieb und beschert den Espen eine komplizierte Phase. Um das Spiel noch zu gewinnen, fehlt zu oft die Präzision. Der letzte Pass kommt nur selten an. Zu viele Espen kommen heute zudem nicht auf ihr Top-Niveau.
Schiedsrichter: Allessandro Dudic leitet ein hitziges, umkämpftes Spiel ruhig und meist souverän.
skurril: Rund 2'000 grünweisse Fans reisen in die Innerschweiz um ihren FC St.Gallen zu unterstützen. Die Stimmung ist hervorragend. Die Pyroshow des Espenblock sorgt aber für zwei minutenlange Unterbrüche, die dem Spiel der Espen nicht gut tun. Vor allem nach der Pause. Die St.Galler kommen enorm schwungvoll aus der Kabine und werden vom Rauch der eigenen Fans gebremst.
abseits: Marco Odermatt der aktuell weltbeste Skifahrer ist wohl der prominenteste unter den 15'706 Besucher:innen des Duells Inner- gegen Ostschweiz. Er scheint dem FCL mehr Glück zu bringen als dem FCSG.
FC Luzern – FCSG 1879 1:1 (1:1)
swissporarena – 15'706 Fans - SR Alessandro Dudic (VAR Sandro Schärer).
Tore: 24. Villiger 1:0, 45.Latte Lath (von Moos) 1:1.
Luzern: Vasić; Burch, Simani, Beka; Dräger (65. Abubakar), Beloko, Jashari, Frýdek; Meyer (85. Breedijk), Dorn; Villiger (78. Ottiger).
St.Gallen: Zigi; Sutter (83. Ndombasi), Stergiou, Maglica, Kempter; Görtler, Quintillà, Witzig (70. Schmidt); von Moos (83. Akolo), Latte Lath, Guillemenot (70. Geubbels).
Verwarnungen: 15. Meyer (Foul), 18. Jashari (Foul), 57. Görtler (Freistoss zu früh ausgeführt), 64. Maglica (Foul, im nächsten Spiel gesperrt)
Bemerkungen: Luzern mit Heller, Breedijk, Mamady, Abubakar, Rupp, Willimann, Stevanović, Ottiger, Fernandes (Ersatz) sowie ohne Müller, Jaquez, Schürpf (gesperrt), Sorgić, Campo, Kadak, Klidje, Emini, Meyer, Loretz, Chader (verletzt), Kimpioka, Toggenburger (n.i.A./U21). St.Gallen mit Watkowiak, Stillhart, Akolo, Vallci, Karlen, Alves, Schmidt, Geubbels, Ndombasi (Ersatz) sowie ohne Münst, Kräuchi, Guidotti (verletzt/krank), Nuhu, Schubert, Schneider, Besio, Jaćović, Dumratj, Cavegn und Dajaku (n.i.A./U21). - 17. Vasić lenkt Schuss von Görtler an die Latte. - 75. Rote Karte gegen Simani nach VAR-Intervention (Notbremse).
Der Beste
Einzelkritik
Zigi: Steht vor dem 0:1 etwas zu weit hinten und erreicht deshalb den missratenen Rückpass von Maglica nicht mehr rechzeitig. Ansonsten ist seine Leistung tadellos. Wirklich gefordert wird er nur selten.
Sutter: Fightet bis zum Umfallen. Ist bissig und gewinnt Zweikämpfen. Schenkt aber zu viele Bälle her und bewirkt in der Offensive zu wenig.
Stergiou: Unter der Woche wurde er von den Super League Spielern ins Team der Saison gewählt. Heute bestätigt er diese Wahl mit einer magistralen Leistung.
Maglica: Schenkt dem FC Luzern in der 24. Minute das Führungs-Tor mit einem missglückten «no-look-Pass» zu Zigi. Das ist unnötig und lenkt das Spiel in falsche Bahnen. In der zweiten Halbzeit wird er nach einem Foul an Dräger verwarnt, womit er am Donnerstag im Letzigrund fehlen wird. Es ist nicht sein Abend.
Kempter: Mit der einen oder anderen Unkonzentriertheit macht er sich das Leben in Halbzeit eins schwer. Steigert sich dann aber. Insgesamt eine ordentliche Partie.
Görtler: Welch ein Hammer nach einer Viertelstunde. Nur Vasic und die Latte können ein Traumtor des Captains verhindern. Über 90 Minuten ist er bestimmend und antreibend wie immer. Sein Pass auf Latte Lath, der nur noch mittels Notbremse gestoppt werden kann, grandios. Gegen Schluss misslingen ihm dann aber einige Zuspiele.
Quintillà: Knüpft an die souveräne Leistung vom letzten Sonntag an. Ist der Regisseur und strahlt viel Ruhe am Ball aus. Einziger Unterschied zum Baselspiel: Der gegnerische Torhüter verhindert mit einer starken Parade einen nächsten Freistoss-Treffer des Spaniers.
Witzig: Wird einige mal hart angegangen und ist gewohnt aktiv – heute aber mit wenig Ballglück. Macht in der 70. Minute Isaac Schmidt Platz.
von Moos: Sein Dribbling und seine Flanke, die zu Latte Laths Ausgleichstreffer führen, sind das Eintrittsgeld wert. Auch sonst ist er bis zu seiner Auswechslung (müsste man diesen Mentalitätsspieler nicht bis zum Schluss auf dem Platz belassen?) kurz vor Schluss ein steter Unruheherd. Starke Leistung!
Latte Lath: Der Beste.
Guillemenot: Sucht von Beginn an den Zugang zu diesem Spiel. Findet ihn bis zur Auswechslung in der 70. Minute aber nicht.
Geubbels, Schmidt: Spielen ab der 70. Minute und fallen weder auf noch ab.
Akolo, Ndombasi: Kommen für die letzten zehn Minuten aufs Feld, können aber den Siegtreffer auch nicht mehr erzwingen.
Stimmen zum Spiel
Bilder zum Spiel
Bilder: Manuel Nagel
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