Hochverdient und diskussionslos schlagen die Espen Yverdon Sport mit 4:0. Geubbels trifft für St.Gallen doppelt. Mit dem achten Heimsieg im achten Heimspiel setzen sich die Ostschweizer im Quartett an der Tabellenspitze fest.
Aufreger: Was für eine Starthalbstunde! 29 Minuten sind gespielt im kybunpark und das Spiel ist praktisch schon entschieden. Geubbels, Akolo und nochmals Geubbels erzielen die Tore für den FC St.Gallen 1879. Es stimmt alles. Energie, Druck, Präzision, Zusammenspiel. Eine Augenweide was die Espen auf den Rasen zaubern. Und da wär sogar noch mehr möglich. Geubbels ist mit einem Pfostenschuss einem Hattrick nahe. In der zweiten Halbzeit trifft Görtler beinahe von der Mittellinie aus, nachdem Isaac Schmidt schon auf 4:0 gestellt hat und auch die eingewechselten Schubert und Krasniqi kommen noch zu Möglichkeiten. Die Pflicht wird heute erfüllt und die Kür gegen YB und den FCZ kann nun mit viel Vertrauen und Vorfreude angegangen werden. Es besteht die Möglichkeit aus einer sehr guten Vorrunde eine grandiose zu machen.
Makel: Selbstverständlich wird Peter Zeidler den einen oder andern finden und ihn mit der Mannschaft besprechen. Wir können das getrost dem Cheftrainer überlassen und an dieser Stelle schweigen. Zu souverän und überzeugend erledigt St.Gallen die heutige Aufgabe.
Schiedsrichterin: Esther Staubli hat die Partie jederzeit im Griff und zeigt eine ähnlich starke Leistung wie das Heimteam.
skurril: Fussballspiele dauern insgesamt immer mindestens 93 Minuten. Trotz zehn Wechseln und einigen Verletzungsuntebrüchen lässt Frau Staubli heute aber lediglich in der ersten Halbzeit eine Minute nachspielen und beendet die Partie als die Matchuhr exakt 90:00 anzeigt. Es beschwert sich niemand.
abseits: Über 13'000 Fans sind im kybunpark zugegen. Noch vor wenigen Jahren hätte man von einer stattlichen Kullisse gesprochen. Unterdessen ist es Saisonminusrekord. In Anbetracht der suboptimalen Anspielzeit natürlich trotzdem stark.
FCSG 1879 – Yverdon 4:0 (3:0)
kybunpark – 13'814 Zuschauer – SR Esther Staubli (VAR Fedayi San).
Tore: 8. Geubbels (Görtler) 1:0, 16. Akolo (Geubbels) 2:0, 29. Geubbels (Quintillà) 3:0, 61. Schmidt (Witzig) 4:0.
St.Gallen: Zigi; Zanotti, Vallci, Stanic, Schmidt; Görtler (Cap., 70. Stevanovic), Quintillà, Witzig (62. Toma); Karlen (82. Krasniqi), Geubbels (62. Schubert), Akolo (62. Möller).
Yverdon: Breza; Malula (56. Gouet), Del Fabro, Tijani; Sauthier, Céspedes (80. Lusuena), Corness (80. Klepac), Le Pogam; Loucif (66. Liziero); Riki Alves (66. Rodrigues), Kevin Carlos.
Verwarnung: 14. Kevin Carlos (Foul).
Bemerkungen: St.Gallen mit Watkowiak, Sutter, Schubert, Diaby, Möller, Toma, Okoroji, Krasniqi, Stevanovic (Ersatzbank) und ohne von Moos, Fazliji, van der Venne, Guidotti (alle verletzt), Dumrath, Nuhu, Janitzek, Mambimbi, Lüchinger (alle nicht im Aufgebot). Yverdon ohne Tasar, Lungoyi (beide gesperrt), Sörensen, Kury, Jaquenod, Cotter, Silva, Beyer, Maurin, Mahious (alle verletzt), Fargues, Rodriguez, Thiam, Mazzeo (alle nicht im Aufgebot). – 19. Schuss von Geubbels an den Pfosten.
Einzelkritik:
Zigi: In der zweiten Halbzeit hat er tatsächlich noch seinen Moment: Yverdon kommt mit Tempo in den Strafraum, beim Querpass reagiert er schnell und verhindert das 1:3.
Schmidt: Hat inzwischen ein beachtliches Selbstverständnis entwickelt, wenn es um die Gestaltung von Offensivaktionen geht. Das Zusammenspiel mit Witzig ist oft magistral – beim 4:0 ist das gut zu sehen. Defensiv kann er bei einem Spiel wie diesem schon mal etwas nachlässiger agieren.
Stanic: Hat sich auf der Position festgebissen, markiert auf dem Feld Präsenz, dirigiert intensiv. Ob er gegen YB dem stämmigen Diaby weichen muss? Möglicherweise ist das eine Überlegung wert, wenn die wuchtigen Nsame oder Ganvoula warten.
Vallci: Ab der ersten Sekunde mit wichtigen Markern, was die Zweikampfführung angeht. Der Chef der Hintermannschaft.
Zanotti: In Basel und in Winterthur hat man gesehen, was fehlt, wenn er nicht auf dem Platz steht. Mit ihm und Schmidt verfügt der FCSG über eine gleichwertige Flügelzange, die jeder Mannschaft Probleme bereiten kann.
Quintillà: Gewinnt sehr viele Zweikämpfe und ist omnipräsent. Bereitet mit einem neckischen Aufsetzer per Freistoss das 3:0 vor.
Görtler: Man sieht, dass ihm für längere Zeit das Spielen untersagt war. Strotzt vor Freude und Unternehmungslust. Man sieht keinerlei Nachwirkungen – ausser, dass er noch nicht über 90 Minuten geht. Er ist per sofort wieder ein Gewinn für dieses Team. Schöner Assist beim ersten Geubbels – Tor.
Witzig: Ist bei der einen oder anderen flüssigen Offensivaktion Mitgestalter. Er agiert aber noch nicht auf seinem höchsten Level. Zu viele Dribblings missraten ihm.
Karlen: Etwas überraschend steht er anstelle Tomas in der Startelf. Gewinnt viele Zweikämpfe, begeht aber auch auffällig viele Fouls.
Akolo: Ist gut ins Spiel eingebunden und steht beim 2:0 dort, wo ein Angreifer stehen muss.
Geubbels: Der Beste!
Schubert, Toma, Möller, Stevanovic, Krasniqi: Kommen alle aufs Feld, als die Partie schon entschieden ist. In der Schlussphase nehmen die St.Galler Tempo aus dem Spiel und spielen es souverän zu Ende.
Bilder zum Spiel
Bilder: Manuel Nagel
Text: Marc Baumeler, James Wehrli
Ton: Marc Baumeler
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