Der FCSG 1879 spielt wie vor Wochenfrist 1:1 unentschieden. Diesmal auswärts im St.Jakob-Park gegen den FC Basel. Einziger Torschütze der Espen ist Emmanuel Latte Lath.
Aufreger: In der ersten Halbzeit sorgt vor allem Basels Sturm für solche. Amdouni spielt sich in der 36. zusammen mit Zeqiri grandios durch die St.Galler Defensive und trifft sehenswert zum vermeintlichen 1:0, das dann aber annulliert wird. Kurz darauf schliesst Zeqiri stark ab. Zigi lenkt seinen Schuss noch an den Pfosten. Auf der Gegenseite verpasst von Moos eine scharfe Hereingabe nur knapp. So stehts zur Pause eher glücklich 0:0. In der zweiten Hälfte ist St.Gallen besser. Latte Lath trifft in der 52. Minute zum 1:0 nachdem von Moos ihn grossartig auf die Reise in Richtung des Basler Tors geschickt hat. Von Moos vergibt dann danach aus aussichtsreicher Position das 2:0 bevor Basel zehn Minuten vor Schluss einen Fehler in der Defensive der Espen zum Ausgleich nutzen kann. Praktisch mit dem Schlusspfiff hat Geubbels nochmals den Siegtreffer auf dem Fuss, scheitert aber an Hitz.
Makel: Das Gegentor darf so nicht fallen. Der Ball ist ewig unterwegs und sowohl Vallci, als auch Maglica sehen nicht gut aus. Vallci müsste den Ball wegschlagen, trifft ihn aber nicht und Maglica tut von Anfang an so, als würde ihn dieser lange Pass nichts angehen. Kein Staffeln, kein Absichern. Schade!
Schiedsrichter: Fedayi San setzt in der ersten Halbzeit seinen Level, was Interventionen bei Zweikämpfen angeht, angenehm hoch an. Er wird vom VAR aber jäh unterbrochen. Basel schiesst den vermeintlichen Führungstreffer. Vorausgegangen war eine Balleroberung durch Diouf gegen Karlen. Schiedsrichter San sah kein Foul und liess laufen. Der VAR interveniert und liegt damit wohl eher falsch.
skurril zum ersten: Basel wirkt müde. 13 Spiele in sieben Wochen sind anstrengend. Zu keiner Zeit kommt eine Dringlichkeit auf, die uns St.Galler ängstigte. Dennoch gelingt kein grünweisser Sieg. Das nervt.
skurril zum zweiten: Und dann ist da noch der Fall Novoa: Heiko Vogel wechselt ihn in der 72. Minute ein und in der 90. wieder aus. FCB-Trainer Vogel erklärt das mit pädagogischen Überlegungen («er setzte die Vorgaben nicht um»). Der Spieler beichtet seinem Trainer dann auch noch, dass er eigentlich angeschlagen gewesen wäre.
abseits: Vor der Partie gibt Marco Streller ein bemerkenswertes Interview, das über die Screens im St.Jakob-Park zu sehen und zu hören ist. In den höchsten Tönen schwärmt er vom FC St.Gallen. Besonders das Trio Hüppi, Sutter, Zeidler erwähnt er mehrfach positiv.
FC Basel – FCSG 1879 1:1 (0:0)
St.-Jakob-Park – 22'635 Zuschauer – SR Fedayi San (VAR Lionel Tschudi).
Tore: 52. Latte Lath (von Moos) 0:1, 82. Zeqiri (Calafiori) 1:1.
Basel: Hitz; Adams, Pelmard, Calafiori; Ndoye (72. Novoa, 90. Millar), Diouf, Burger, Lopez (72. Kade); Males (65. Augustin); Zeqiri (90. Fink), Amdouni.
St.Gallen: Zigi; Stergiou, Vallci, Maglica; Stillhart, Quintilla (Cap.), Schmidt; Karlen, Witzig (75. Sutter); von Moos (65. Dajaku), Latte Lath (75. Geubbels).
Verwarnungen: 35. Vallci (Reklamieren), 64. Witzig (Foul), 76. Burger (Foul).
Bemerkungen: Basel ohne Comas, Frei, Adjetey (alle verletzt) De Mol, Sène, Vogel, Onyegbule, Akalé, Chipperfield (alle nicht im Aufgebot). St.Gallen mit Watkowiak, Akolo, Kempter, Schneider, Kräuchi, Sutter, Geubbels, Dajaku, Nodombasi (Ersatzbank) und ohne Nuhu, Schubert, Guillemenot, Görtler, Alves, Guidotti (alle verletzt), Dumrath, Münst, Besio, Jacovic, Cavegn (alle nicht im Aufgebot). – 36. Nach VAR-Intervention annuliert SR San ein Tor von Amdouni. – 42. Zigi lenkt Schuss von Zeqiri an den Pfosten.
Der Beste
Einzelkritik
Zigi: Hält die Mannschaft in der ersten Halbzeit mit zwei Paraden im Spiel. In der zweiten braucht es ihn praktisch nicht mehr. Beim Gegentor machtlos.
Stergiou: Ohne grosse Auffälligkeiten.
Vallci: Beim Gegentor schlägt er neben den Ball und sieht dabei sehr unglücklich aus. Schon beim VAR-Nichttor durch Zeqiri wird er zu einfach überlaufen. Ansonsten spielt er einen starken Part im Zentrum der Dreier-Abwehr.
Maglica: Er müsste beim Gegentor frühzeitig staffeln und den Ball, der auf seine Seite kommt, klären. Insgesamt aber eine tolle Leistung.
Stillhart: Solid. Vor der Pause mit einem verheissungsvollen Pass auf Latte Lath. In der zweiten Halbzeit meist auf der Höhe seiner Aufgabe.
Quintillà: Gutes Spiel. Gewinnt viele Duelle und begeht kaum Fehler. Für einen Zentralen Mittelfeldspieler die zwei wichtigsten Kriterien.
Schmidt: Mit steigender Form. Noch nicht der Alte. Seine Geschwindigkeit hilft immer wieder – vor allem gegen den pfeilschnellen Ndoye.
Karlen: Ein insgesamt solider Auftritt. Gräbt viele Bälle aus und ist ziemlich viel fürs Team unterwegs.
Witzig: Aktiver, auffälliger Auftritt. Hat noch grosse Schwankungen innerhalb eines Spiels. Verliert kurz vor der Pause eine ganze Reihe wichtiger Zweikämpfe, kann aber immer wieder mit tollen Szenen Positives erwirken. Ist nach der vierten Gelben Karte in Winterthur gesperrt.
von Moos: Mit ihm ists einfach besser. Agil und spielfreudig. Bereitet das Tor handlungsschnell vor, müsste aber den Sack mit seiner Chance zu machen.
Latte Lath: Der Beste.
Dajaku: Ersetzt nach 68 Minuten von Moos. Legt einmal pfannenfertig auf für Geubbels. Für ihn gilt: Zählbares produzieren!
Sutter: Kommt in der 75. Minute für den angeschlagenen Witzig und somit zu den ersten Minuten in diesem Jahr.
Geubbels: Ersetzt ab der 75. Minute Latte Lath. Den kann er machen: Wird von Dajaku in der 93. Minute perfekt bedient. Müsste dem Team den Sieg schenken.
Jordi Quintillà und Peter Zeidler zum Spiel:
Bilder zum Spiel
Bilder: Manuel Nagel
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